McKinsey und EMC: Neuer Anlauf
Experten für Datenauswertung fehlen
Der Storage-Anbieter EMC setzt inzwischen voll auf "Big Data" und bereinigt deshalb auch sein Produktportfolio, wie sich auf der diesjährigen Kundenveranstaltung EMC World zeigte, die vom 9. bis 12. Mai in Las Vegas stattfand. Neben klassische Hardware-Linien wie die Symmetrix (jetzt VMax) treten Isilon-Produkte für beliebig skalierbare unstrukturierte Daten. Gleichzeitig wird aber der Fokus auf Datenanalyse stark erweitert, wie sich besonders an der Greenplum-Akquisition zeigt. Mit der Greenplum-Software soll es möglich sein, strukturierte und unstrukturierte Daten in einer gemeinsamen Datenbank zu erfassen und auszuwerten.
Wolken und Budget-Grenzen
Im Bereich Healthcare-IT, in dem besonders viele Daten anfallen, bietet EMC inzwischen ein ausgefeiltes Programm unter dem Oberbegriff "Private Cloud for Healthcare" an. Es sieht mehrere Phasen der Implementierung vor, darunter KonsolidierungKonsolidierung der physikalischen Infrastruktur, Aufbau eines virtualisierten Rechenzentrums mit anschließender Private Cloud. Diese soll über abrufbare Services und Portale oder Kataloge organisiert werden. Doch setzt dies größere Investitionen seitens der Krankenhäuser voraus, was angesichts der allgemeinen Budgetsituation schwierig werden dürfte. Schon jetzt sind Krankenhäuser chronisch unterausgestattet mit Hardware und Software sowie mit IT-Stellen. Doch wären mehr Möglichkeiten zur Analyse der Patientendaten sicher sinnvoll. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Nur nach der Definition von "Big Data" und ihren technischen Implikationen zu fragen, wäre ein verkürzter Ansatz. Strukturierte oder unstrukturierte Daten, große oder kleine Dateien, viel oder wenig Wachstum der Datenhaufen – alles ist nur von vordergründigem Interesse. Bei Big Data geht es um mehr: Darum, was man aus ihnen herausholen oder wie man sie im Sinn des jeweiligen Geschäftsumfeldes maximal ausschöpfen kann.
Angesichts der optimistischen Zukunftsaussichten, die McKinsey oder EMC in die Nutzbarmachung der "Big Data" setzen, sollte nicht vergessen werden, dass es schon einmal ab etwa Mitte der 90er Jahre eine Welle gab, bei der die Datenauswertung im Mittelpunkt stand – von Customer Relationship Management (CRMCRM) über Supply Chain Management (SCM) bis hin zu Data Warehouses und Business Intelligence. Für viele Unternehmen waren diese Programme aber eine Nummer zu groß – zu aufwendig, zu kompliziert, zu teuer. Es wird spannend werden, ob der neue Anlauf mit den "Big Data" dieses Mal auf breiter Front einschlagen wird. Alles zu CRM auf CIO.de