Healthcare IT


Neue Orga - Schlichter geholt

Nach Chaos bei der Gesundheitskarte

26.04.2010
Von Hartmut  Wiehr
Bei der elektronischen Gesundheitskarte ist nach vielen Streitigkeiten ein Neuanfang beschlossen worden. Die Zuständigkeiten werden zwischen den Gesellschaftern der Trägergesellschaft gematik neu verteilt, gleichzeitig wurde ein Schlichter bestellt.
Die elektronische Gesundheitskarte: Kommt sie nun oder kommt sie doch (wieder) nicht?
Die elektronische Gesundheitskarte: Kommt sie nun oder kommt sie doch (wieder) nicht?

Eigentlich sollte die elektronische Gesundheitskarte schon längst zum Alltag der medizinischen Versorgung in Deutschland gehören. Eigentlich sollte sie schon längst die immer noch dominierende Krankenkarte ablösen, die lediglich eine Art Ausweis der jeweiligen Krankenkasse ist und nur zur Legitimation beim Arzt dient.

Eigentlich sollte mit ihr ein neues Zeitalter der digitalen Patienten- und Arztinformationen begonnen haben, das allen Beteiligten schnell und unkompliziert Notfalldaten, spezielle persönliche Daten und zumindest einen Teil der herkömmlichen, beim Hausarzt meist noch auf Papier festgehaltenen Krankheitsverläufe usw. zur Verfügung stellen sollte. Und eigentlich sollte sie so etwas wie die Vorstufe einer zukünftigen elektronischen Patientenakte darstellen, die einmal auch die klassischen Arztbriefe ersetzen sollte. Und dann sollte das ganze Projekt noch den unterschiedlichsten Ansprüchen an die Datensicherheit genügen.

Eigentlich. Doch die Praxis sah anders aus. Unzählige Streitigkeiten, Kompetenzrangeleien zwischen den Trägern des Gesundheitssystems und vielfache Testläufe in einzelnen Regionen endeten letztlich – je nach Standpunkt – im Stillstand oder Chaos.

Insofern schien es durchaus Sinn zu machen, als die neue Bundesregierung und ihr neuer Gesundheitsminister Philipp Rösler mit Beginn ihrer Amtsübernahme im Herbst 2009 erst einmal ein Moratorium und eine Bestandsaufnahme verordneten.

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