Business Intelligence

Open Source unausgereift und überschätzt

29.03.2010
Von Nicolas Zeitler
Wer beim Informations-Management auf Open Source setzt, spart Gartner zufolge gegenüber dem Einsatz kommerzieller Software nicht mehr als 20 bis 30 Prozent. Die notwendige Reife für kritische Bereiche fehle vielen quelloffenen Anwendungen derzeit noch.

Open Source-Software (OS) hat im Informations-Management mittlerweile ihren Platz gefunden, steht aber in Funktionsumfang und Ausgereiftheit oft noch deutlich hinter kommerziellen Lösungen zurück. Dieses Bild zeichnete Andreas Bitterer, Research Vice President beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner, in einem Webinar.

Andreas Bitterer von Gartner warnt davor, Open Source zu überschätzen: Wer ausrechnen wolle, wie viel Geld er mit Open Source-Software sparen könne, dürfe nicht nur auf die Lizenzkosten schauen. Auch die Kosten von Support und Personal seien einzubeziehen, meint er.
Andreas Bitterer von Gartner warnt davor, Open Source zu überschätzen: Wer ausrechnen wolle, wie viel Geld er mit Open Source-Software sparen könne, dürfe nicht nur auf die Lizenzkosten schauen. Auch die Kosten von Support und Personal seien einzubeziehen, meint er.
Foto: Gartner

Bei Datenbank-Management-Systemen fürs Data Warehouse bevorzugen Kunden von Gartner laut einer Umfrage meist noch eindeutig proprietäre Software. Einzig das OS-Datenbanksystem MySQL werde in den nächsten zwölf Monaten nennenswerte Zuwächse verbuchen können. In ihrer Reife wüchsen quelloffene Anwendungen immer mehr an kommerzielle heran. Allerdings gelte dies fast ausschließlich für nicht-kritische Anwendungen, wie Bitterer erklärte. "Wenn es um sichere Transaktionen und größere Installationen geht, sehen wir Open SourceOpen Source fast gar nicht", sagte er mit Verweis auf die Gartner-Kundschaft. Alles zu Open Source auf CIO.de

Reporting, Analyse und Dashboards sind Bitterer zufolge Funktionen, bei denen Open Source-Lösungen mit proprietärer Software oft gleichziehen können. Schon bei Data Mining allerdings seien oft "Unterschiede wie zwischen Tag und Nacht" feststellbar. So gebe es zum Beispiel noch kaum OS-Software, die annähernd vergleichbar mit unstrukturierten Daten umgehen könne wie kommerzielle Lösungen.

Ein zwiespältiges Urteil fällte er auch über den mit Open Source verbundenen Community-Gedanken. "Natürlich ist die Community eine Super-Idee", so Bitterer. "Wenn Ihnen aber mitten in der Nacht ein Server abschmiert, können Sie nicht darauf hoffen, dass Ihnen jemand auf die Schnelle online hilft."

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