Green-IT klappt nur mit Corporate Responsibility
Data Lifecycle Management und Virtualisierung sparen Strom
Häufig wird Green-IT als hohle Phrase gescholten. Doch Umweltinitiativen in der Informationstechnologie können messbare Erfolge bringen, wie eine Befragung der Aberdeen Group unter rund 180 Führungskräften aus Unternehmen weltweit nahelegt. Alle haben nach eigenen Angaben bereits grüne Initiativen angestoßen. Die grünsten Firmen konnten Energie- und Platzverbrauch ihrer Rechenzentren demnach um jeweils fast ein Drittel senken. Die Anforderungen an Kühlanlagen und die Betriebskosten sanken um fast ein Viertel.
- Am besten funktioniert Green-IT, wenn dahinter das ganze Unternehmen steht. Häufigster Treiber ist eine firmenweite Ansage zu verantwortungsvollem Handeln.
- Die Unterschiede sind deutlich: Während ein Fünftel der Firmen 30 Prozent Energie im Rechenzentrum spart, hat sich bei anderen der Verbrauch sogar erhöht.
- Virtualisierung ist der häufigste Ansatz der führenden Firmen.
- Der Erfolg der Firmen, die bei Green-IT besonders gut abschneiden, kommt nicht von ungefähr. Das Schaubild zeigt, dass sie deutlich öfter auf effiziente Technik setzen als das Mittelfeld (Average) oder die Nachzügler (Laggard).
- Modell eines mehrstufigen Datenablage-Systems. Die Informationen werden je nach ihrer Bedeutung verschiedenen Speichersystemen zugewiesen, die sich in ihrem Energiebedarf stark unterscheiden.
Zu dieser Spitzengruppe zählen die Marktforscher das Fünftel der untersuchten Firmen, das bei den vier abgefragten Werten am besten abschnitt. Im Mittelfeld, zu dem Aberdeen jedes zweite Unternehmen rechnet, sind die Erfolge schon deutlich geringer. Energieverbrauch und Platzbedarf der Rechenzentren konnten diese Betriebe um je vier Prozent zurückfahren, der Kühlbedarf sank um ein und die Betriebskosten um zwei Prozent.
Bei den verbleibenden dreißig Prozent ging der Schuss dagegen nach hinten los. Ihre Rechenzentren fressen vier Prozent mehr Strom, brauchen fünf Prozent mehr Fläche und verschlingen je acht Prozent mehr Kühlleistung und Geld, seit der CIO auf Green-IT setzt.
Entscheidend für Erfolg oder Misserfolg eines Umweltprogramms scheinen die Rahmenbedingungen und der Hintergedanke zu sein. So ist bei den erfolgreichsten Firmen der häufigste Antrieb für Green-IT ein firmenweites Programm für verantwortliches Handeln (Corporate Responsibility). Außerdem wollen die IT-Abteilungen dieser Unternehmen beim Thema Umweltschutz als führend wahrgenommen werden.