Oracle- und Mainframe-Spezialisten gefragt

Harte Zeiten für SAP-Freiberufler

29.04.2009
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Der Projektmarkt für IT-Freelancer entwickelt sich uneinheitlich. Oracle- und Großrechner-Spezialisten spüren die Krise bisher kaum. Dagegen müssen SAP- und Java-Experten kämpfen.
Im Freiberuflermarkt stehen Oracle-Spezialisten nach wie vor gut da, SAP-Experten müssen teilweise mit Einbußen rechnen. (Foto: S. Hofschlaeger/Pixelio)
Im Freiberuflermarkt stehen Oracle-Spezialisten nach wie vor gut da, SAP-Experten müssen teilweise mit Einbußen rechnen. (Foto: S. Hofschlaeger/Pixelio)
Foto: S. Hofschlaeger/Pixelio

Statistiken haben ergeben, dass der IT-Projektmarkt zurückgeht. Besonders IT-Freiberufler sind von dieser Situation betroffen. Doch ist die Marktlage differenziert: Während manche FreiberuflerFreiberufler seit Monaten auf ProjekteProjekte warten, haben andere IT-Experten bis ins nächste Jahr volle Auftragsbücher und müssen bis zur Erschöpfung arbeiten. Wie stark die einzelnen IT-Freelancer in Anspruch genommen werden, ist hauptsächlich von ihren Skills abhängig. Zum Beispiel sind Hosties und Oracle-Spezialisten von der Krise kaum betroffen, während SAP-Berater und Java-Freiberufler Abstriche zum Teil Abstriche an den Honoraren hinnehmen müssen. Alles zu Freiberufler auf CIO.de Alles zu Projekte auf CIO.de

Die verschiedenen SAP-Modulen werden verschieden stark nachgefragt. "Der Markt im Umfeld von SAP Business Warehouse, Business Objects, den klassischen Finanzmodulen und der SAP Basis ist nur bedingt rückläufig", sagt Dieter Brencher, Leiter des SAP-Arbeitskreises (DSAK) im Berufsverband für Selbständige in der Informatik (BVSI). Und es gäbe einen wagen Grund zur Hoffnung: Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre würden Projekte häufig erst nach Ostern vergeben, so der Berater.

Firmen frieren IT-Budgets ein

Peter M. verfügt über tiefgründige Kenntnisse in den SAP-Logistik-Modulen und war daher in den vergangenen Jahren im Prinzip pausenlos im Einsatz. Jetzt bekommt der SAP-Freiberufler die Krise ebenfalls zu spüren. Der letzte Auftrag wurde vor einem Monat fertig gestellt und ein nachfolgendes Projekt ist derzeit nicht absehbar. Das Profil des erfahrenen SAP-Beraters wird derzeit bei sechs Projektanfragen angeboten. Zwar kommt es nach vielen Bewerbungen auch zu Vorstellungsgesprächen, dennoch ergibt sich letzten Endes kein neuer Auftrag. Die Gespräche beim Kunden seien gut verlaufen, sagt Peter M. Noch 2008 hätte er den Zuschlag für das Projekt bekommen. In der Zwischenzeit sieht M. pessimistischer in die Zukunft.

"Möglicherweise werden weder ich noch ein Kollege das Projekt übernehmen", vermutet er. Weil das IT-Budget gedeckelt sei, könnten Firmen die Projekte derzeit oft gar nicht vergeben. Durch den Zwang zu Sparmaßnahmen müssten manche Unternehmen Projekte auf Eis legen. Dennoch halten die IT-Leiter weiter Kontakt mit möglichen Projektmitarbeitern, um bei Bedarf rechtzeitig auf sie zurückgreifen zu können.

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