Strategien


Firmen-Management im Vergleich

Familienunternehmen sind Flops

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Das Klischee vom erfolgreichen Familienunternehmen ist angeblich widerlegt. Forscher haben erstmals die Qualität des Managements systematisch überprüft. Fazit: Am erfolgreichsten sind große, multinationale Konzerne. Sogar in Griechenland.

Familienunternehmen sind die besten Firmen überhaupt? Und wenn die Rahmenbedingungen eines Landes nicht stimmen, scheitert selbst der erfolgreichste Manager? Diese beiden Glaubenssätze haben Wirtschaftsprofessor Nicholas Bloom (Stanford University, Kalifornien) und Forscher John Van Reenen (Centre for Economic Policy, London) widerlegt. Im Journal of Economic Perspectives dokumentieren sie eine weltweite Studie, die den Einfluss von Management Practices auf den Unternehmenserfolg thematisiert.

Damit betreten Bloom und Van Reenen Neuland. Die Qualität der Unternehmensführung an sich wurde bisher wenig beachtet, denn es fehlen belastbare Zahlen. Die Forscher wollen das mit einem ausgefeilten 18-Punkte-Katalog ändern. Diese 18 Punkte gruppieren sich um vier Dimensionen: Overall Management, Monitoring Management, Ziele-Management und Belohnungs-Management.

Beispiel Ziele-Management: Hier geht es darum, ob finanzielle und nicht-finanzielle Ziele ausbalanciert sind, woran Ziele ausgerichtet sind, welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele ein Unternehmen formuliert und wie es festlegt, welche Abteilung/welcher verantwortliche Mitarbeiter welche Ziele erreichen muss.

Bloom und Van Reenen benoten die Unternehmen bei jedem dieser 18 Punkte auf einer Skala von eins (schlechteste Performance) bis fünf (beste Performance). Ihr Gesamtergebnis ist auf den ersten Blick erfreulich: Deutschland liegt auf Rang zwei hinter den USA. Sechzehn Länder wurden untersucht, das Schlusslicht bildet Griechenland. Allerdings: Die Spitze aus USA, Deutschland und Schweden kommt nur auf Werte um 3,2 auf der Skala. Gute Noten sind das nicht.

Zur Startseite