Privat-IT statt Standard-PC

Hilti startet ungewöhnliches Projekt

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
In drei Jahren dürfen alle Mitarbeiter mit eigenen Endgeräten ins Firmennetz gehen. Das stellt neue Herausforderungen an Netzwerkarchitektur, Sicherheit und VPN-Plattform.
Hilti-Mitarbeiter sollen IT-Voucher erhalten - statt vorkonfigurierte PCs.
Hilti-Mitarbeiter sollen IT-Voucher erhalten - statt vorkonfigurierte PCs.
Foto: Hilti

Dass ausgerechnet er es begrüßt, wenn jeder Nutzer nach Lust und Laune sein Lieblingsendgerät aussuchen darf - und sich damit auch noch in das Unternehmensnetz einwählt ... also das hat Tobias Rölz, Head of IT Client & Communication Technology bei Hilti, selbst überrascht: "Ich habe 2004 für die Continental AGContinental AG 24.000 PCs ausgerollt", erinnert er sich. "Damals war ich völlig überzeugt von der Standardisierungsschiene. Gleiche Rechner, gleicher Desktop, gleiches Image, das haben wir angestrebt und erreicht." Top-500-Firmenprofil für Continental AG

Die Unternehmensdaten von Hilti.
Die Unternehmensdaten von Hilti.
Foto: CIO.de

Auch bei Hilti aus Schaan in Liechtenstein hat Rölz anfangs in die gleiche Richtung gebohrt. Zusammen mit CIO Martin Petry hat er bisher das Ideal einer durchstandardisierten, Windows-lastigen Informationslandschaft für die rund 20.000 PCs und Mitarbeiter gepflegt. Doch jetzt kommt der Paradigmenwechsel für den weltweit führenden Anbieter von Systemen und Services im Bereich Befestigungstechnologie. Petry und Rölz wollen in spätestens drei Jahren allen Mitarbeitern die Freiheit geben, mit ihren eigenen Geräten in der Firma zu arbeiten. Es ist ein Konzeptansatz, den Fachleute als "Bring Your Own Technology" (BYOT) bezeichnen - und den bislang kaum ein Unternehmen wagt.

Mitarbeiter bekommen keine vorkonfigurierten Rechner mehr, sondern Voucher zum Einkauf der eigenen Technik. "Das klingt zunächst mal gewagt, ist aber absolut folgerichtig, wenn man sich die Entwicklung am Markt vor Augen hält", sagt Rölz. Die Unterhaltungselektronik und damit die Konsumenten bestimmen die Richtung der Technologie-Innovation, die wiederum Einzug in die Unternehmen hält. Rölz ist als Endgerätespezialist der entscheidende Kopf bei Hilti, damit das Projekt BYOT funktionieren kann.

Hintergrund der Idee ist ein Trend, der Petry und Rölz in den vergangenen Jahren ins Grübeln brachte: Während Business-Laptops und SmartphonesSmartphones für den Unternehmenseinsatz immer teurer wurden, sanken die Preise für Consumer-Endgeräte rapide. Zugleich sind sie inzwischen sehr viel beliebter als die Geräte, die das Unternehmen bereitstellt. Beispiel iPhoneiPhone: Apples Smartphone ist nicht nur bei den Hilti-Top-Managern inzwischen sehr viel beliebter als die Windows-Mobile-Geräte, die Hilti zur Verfügung stellt. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

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