Cloud Computing


HP, SAP und, Microsoft investieren

Cloud-Märkte werden jetzt verteilt



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Mit teuren Übernahmen von Startups setzen große IT-Hersteller wie Hewlett-Packard, SAP und Oracle viel Geld auf den Erfolg des Cloud-Modells. Zockerei oder Kalkül?

Bereits Anfang 2011 sahen sich die Investment-Banker von UBS dazu veranlasst, die derzeit 40 teuersten Technologie-Firmen mit denen Anfang des Jahres 2000 während der Dotcom-Ära zu vergleichen. "Are We In A Cloud Computing Bubble?", lautet der besorgte Titel des Analyseberichts von UBS. Überaus hoch bewertete Firmen wie Salesforce, Netflix oder Akamai hatten den Argwohn der UBS-Experten geweckt. Inzwischen geben die Banker vorsichtige Entwarnung: Diese Firmen seien überwiegend besser aufgestellt als damalige Dotcom-Startups.

Das für Börsianer wichtige Kriterium des Kurs-Gewinn-Verhältnisses sei meistens akzeptabel. Beruhigend seien die hohen Investitionen in Rechenzentren, die Rückschlüsse auf reale Geschäfte zuließen. Die hohen Bewertungen der IT-Firmen seien überwiegend nachvollziehbar. Allerdings werde es den Technologiefirmen schwerfallen, den Börsenwert im kommenden Jahr in einer ähnlichen Größenordnung zu steigern, warnte die UBS in ihrem Report.

Das war Anfang 2011, bevor etablierte IT-Anbieter enorme Summen in den Erwerb attraktiver Startups pumpten. Bald darauf investierte Hewlett-Packard (HP) über zehn Milliarden Dollar in die Autonomy-Transaktion, MicrosoftMicrosoft kaufte Skype für 8,5 Milliarden Dollar, SAPSAP ließ sich Successfactors 3,4 Milliarden Dollar kosten, und Oracle gab für Rightnow knapp 1,5 Milliarden Dollar aus - um nur die teuersten Akquisitionen mit Cloud-Bezug im vergangenen Jahr zu nennen. Gerät der Markt nun endgültig aus den Fugen? Droht gar eine Cloud-Bubble? Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Carsten Rossbach winkt ab. Die Bewertung vieler im vergangenen Jahr übernommener Cloud-Firmen sei hoch, aber nicht außergewöhnlich, betont der Marktkenner und Partner von Roland Berger Strategy Consultants. Übliche Akquisitionsprämien, die über den Firmenwert unmittelbar vor Veröffentlichung der Transaktionspläne hinausgehen, lägen im Technologiesektor im langjährigen Schnitt bei etwa 30 Prozent.

SAP hat für Successfactors einen Aufschlag von gut 50 Prozent gezahlt, IBMIBM für Demandtec knapp 60 Prozent, und OracleOracle musste für Rightnow nur etwa 20 Prozent über Börsenwert entrichten. Das ist viel, aber nicht besorgniserregend, sagt Rossbach: "Die Bewertung junger, stark wachsender Firmen ist sehr schwierig. Die Käufer erwerben vor allem einen Business-Plan für die Zukunft und die Hoffnung auf umsatzseitige Synergien", beschreibt er die Herausforderung. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

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