IT-Manager wetten
1000 Rechner für eine Person
Aber noch wichtiger als die Größe und Anzahl der Rechner werden ihre Vernetzung und Kommunikation untereinander. Heute zwingen "autistische" Systeme den Anwender, Informationen isoliert und damit oft redundant zu erfassen und zu verarbeiten. Künftig wird ein engmaschiges Rechnernetzwerk geknüpft, das sich selbst organisiert und über intelligente Agenten Informationen und Ereignisse austauscht, verarbeitet und kommuniziert.
Mikrowelle mit Fernseher schon ein Fossil
Microsoft-Gründer Bill Gates gewährt in seinem Haus mit verbauten Smart Objects schon seit Jahren einen Blick in die Zukunft, was auch in unseren eigenen vier Wänden bald möglich sein wird. So wird jeder Besucher der Gates-Familie am Lake Washington mit einem Anstecker ausgestattet, der etwa dafür sorgt, dass in den persönlichen Räumen des Gastes dessen Lieblingsmusik erklingt und die an den Wänden installierten Flachbildschirme seinen Wünschen entsprechende Kunstwerke abbilden. Selbstverständlich werden auch Lichtstärke und Raumtemperatur automatisch den individuellen Bedürfnissen angepasst. Die vor vier Jahren auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin präsentierte legendäre Mikrowelle, die gleichzeitig auch ein Fernseher war, nimmt sich angesichts solcher Möglichkeiten schon fast wie ein Fossil aus. Und dass der Anstecker, den die Besucher tragen müssen, durch ein optisches Personenerkennungssystem ersetzt wird, versteht sich von selbst.
Ein echter Zukunftsmarkt sind als Haushaltshilfen agierende Roboter, die sich dank sinkender Preise anschicken, den Sprung von der Science Fiction in die Wohnzimmer auch weniger betuchter Menschen zu schaffen. Schon in diesem Jahr wird der Verkauf von weltweit 11,5 Millionen Haushaltsrobotern erwartet, was eine Verdoppelung des Absatzes innerhalb der vergangenen drei Jahre bedeutet. Vor allem in Fernost sind Roboter, die den Teppich saugen, den Rasen mähen oder sich um die Kurzweil von Kindern und Haustieren verdient machen, sehr beliebt. Südkorea hat sich ganz offiziell zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 in jedem Haushalt mindestens ein Roboter seinen Dienst verrichtet.
Eine weitere Dimension bekommen solche Szenarien durch das neue Internetprotokoll der sechsten Generation. So stehen künftig 340 Sextillionen IP-Adressen zur Verfügung (als Zahl: 340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000). Damit kann jeder in Robotern, Kühlschränken oder Klimaanlagen integrierte Kleinstrechner künftig nicht nur selbst online gehen, sondern auch dank einer global eindeutigen IP-Adresse ohne Probleme aus dem Internet kontaktiert werden.
Schon bedrohliche Züge der Veränderungen
Damit nimmt das Ausmaß der Veränderungen schon sehr beeindruckende, vielleicht sogar bedrohliche Züge an. Denn ob das autarke Abwägen der Verbraucher zwischen Nutzwert und Privatsphäre, wie es unter anderem von den Telekommunikationsanbietern vorgeschlagen wird (ein Telekom-Sprecher gegenüber SPIEGEL Online), hier vor Missbrauch schützt, wird eine der spannendsten gesellschaftlichen Fragestellungen in den nächsten Jahren sein - vor allem vor dem Hintergrund der Frage nach der Kompetenz des Einzelnen, einen Missbrauch als solchen rechtzeitig vor dem Schaden zu erkennen.