Forrester zu Tablet-PCs im Unternehmen

3 Business Cases fürs iPad

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Aber auch die von Forrester präsentierten Zahlen sprechen für sich: So hat Apple schon bis Juni rund drei Millionen Pads verkauft. Bis Jahresende, glaubt Forrester, wird diese Zahl noch auf 13 Millionen anwachsen. Jede dritte IT-Abteilung, haben die Marktforscher durch Umfragen in Unternehmen herausgefunden, plant die Produktion eigener Tablet-Apps. 43 weitere Prozent haben zumindest Interesse daran bekundet. Nur ein Viertel zeigt sich derzeit lustlos.

Ersetzen, verdrängen, neu besetzen

Für die Unternehmen, die mit dem iPadiPad arbeiten möchten, definiert Forrester drei Kategorien: "displace, replace, new place", auf Deutsch etwa "verdrängen, ersetzen, neu besetzen". Ersetzen könne das iPad beispielsweise Laptops, die in Konferenzen oder auf Kurztrips eher unhandlich seien. Da sei das iPad viel transportabler und eigne sich daher gut für solche Szenarien. An solchen Einsätzen arbeiten Forrester zufolge die meisten Unternehmen. Alles zu iPad auf CIO.de

Anwendungsszenarien fürs iPad aus einem aktuellen Forrester-Report.
Anwendungsszenarien fürs iPad aus einem aktuellen Forrester-Report.
Foto: Forrester Research

Verdrängen könnte das iPad traditionelle, papiergebundene Arbeitstechniken. Meist finden solche Tätigkeiten weit entfernt von PCs und Laptops statt, in Meetings, im Kundengespräch, beim Verkauf, in der Produktion oder auf Baustellen. TabletsTablets können das ändern: Sie sind mobil, haben Verbindung zu Firmennetzen und lassen sich für die meisten der dort gemachten Arbeiten verwenden. Alles zu Tablets auf CIO.de

Das iPad könnte aber auch neue Arbeitsgebiete erschließen, dort, wo bisher überhaupt noch keine Rechner zu sehen waren. Forrester hält das für die am meisten versprechende Kategorie, wenngleich es an konkreten Szenarien in der Studie ein wenig mangelt. So muss für den Moment das Beispiel eines Spendensammlers reichen, der mitten im Läuferfeld unter den Teilnehmern eines Rennens mithilfe seines 3G-iPads und eines Webformulars 1.400 US-Dollar für soziale Zwecke gesammelt hat. Originell ist das; aber, glaubt man Forrester, bleibt es das nicht mehr lange.

Es sei vielleicht noch etwas früh für diese Art radikalen Umdenkens, relativiert Forrester seinen eigenen Pioniergeist gleich wieder. Aber der Analyst ist sich sicher, dass es schon bald Dutzende von weiteren Beispielen geben werde. So laufe derzeit beim Versicherer Lloyds in London ein Pilotprojekt, mit dem die Broker direkt vom Parkett aus Verträge abschließen können. Ein Krankenhaus im US-Bundesstaat Connecticut probiere, wie Ärzte mit dem iPad die Patientenakten führen oder über eine Datenbank Konflikte bei Medikamentierungen erkennen können. Der japanische Lösungsanbieter Gotanda Denshi schließlich lässt seine Einzelhändler mit iPads arbeiten, damit sie Kundenbestellungen gleich vor Ort aufnehmen können. Die ersten Ergebnisse deuteten gestiegene Produktivität und Bestellmengen an, heißt es in der Studie.

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