Cloud Computing


Google, Microsoft & Co

6 Vorurteile gegenüber Cloud-Anwendungen

04.02.2011
Von Jon Brodkin

Eine Cloud ist mit wenig Aufwand installiert und betreut

Cloud-Dienstleister werden Ihnen sagen, dass Sie zur Nutzung der Cloud-Applikationen keinerlei IT-Management mehr benötigen. Kunden sagen hingegen etwas ganz anderes: Cloud-Dienste zu koordinieren sei keine einfache Aufgabe.

"Es gibt auch beim Cloud-Computing immer noch Koordinationsaufgaben, wie beispielsweise die Betreuung der Dienst-Provider-Kontakte", sagt Kaplan. Vegesna sagt: "Das IT-Management der Zukunft muss Software-Werkzeuge verschiedener Anbieter miteinander in Einklang bringen und diese den Wünschen des Nutzers entsprechend anpassen." Außerdem müssen für effektives Cloud-Computing, wie in den vorherigen Abschnitten bereits erläutert, häufig die Bandbreiten und die IT-Struktur ausgebaut werden.

"Private Nutzer, die häufiger mit Google Mail oder Google Docs arbeiten, werden kaum nachvollziehen können, wie kompliziert es für Unternehmen ist, einen auf die entsprechenden Anforderungen zugeschnittenen Cloud-Dienst einzuführen", sagt Weidig. "Aus Sicht eines Konsumenten ist es in der Tat sehr einfach Cloud-Dienste einzurichten," sagt er, "aber aus Unternehmersicht muss ein ungemütlicher Kampf geführt werden."

Eines der größten Koordinations-Aufgaben ist es, die Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten. Dies ist aus praktischen und rechtlichen Gründen sehr wichtig. Außerdem sind häufig die Funktionen sehr eingeschränkt, wenn Sie Daten von der einen Cloud in eine andere importieren möchten. Die Frage, wie viel Kontrolle der Cloud-Dienstleister über Ihre Daten hat, wird gerade vor Gericht geklärt. "Trotzdem kann angenommen werden, dass Daten auf fremden Datenservern unsicherer sind als auf den Eigenen. Und die Gefahr, dass beispielsweise die Regierung an sensible Daten über Kunden und Angestellte gelangen kann, bleibt ebenfalls bestehen", sagt Goldberg.

Die Clouds nutzen vor allem Virtualisierungs-Technologien, sodass Daten egal von welchem Ort und zu welcher Zeit verfügbar sind und auch von mehreren Mitarbeitern gleichzeitig bearbeitet werden können. Porter bemängelt, dass er intern Backup-Lösungen für Daten einrichten kann, jedoch bei Drittanbietern wie den Cloud-Diensten keinerlei Kontrolle darüber hat.

Datenschutzgesetze variieren von Land zu Land und müssen immer strikter ausgelegt werden. Kunden müssen sich im Klaren sein, dass die geschlossenen Verträge genauestens analysiert werden um gegebenenfalls unzulässige Klauseln anzuprangern. So können Sie zumindest sicher sein, dass Ihre Daten bestmöglich geschützt werden.

"Der Endnutzer, der Google Mail zu Hause nutzt, kann gar nicht alle Details nachvollziehen, wer wann und wo seine Daten einsehen kann und wie Daten geschützt werden können, wenn persönliche Informationen daraus auslesbar sind", sagt Porter. "Nur weil etwas günstig und einfach ist heißt dies nicht, dass Sie sich keine Gedanken mehr machen müssen. Eine Unternehmensumgebung unterscheidet sich doch sehr stark von der Nutzung im privaten Bereich. Es gibt eine Menge Hürden, die Sie überwinden müssen, bis Sie alle Ihre Informationen in eine Cloud geben sollten."

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