So gelingt der Umbau

Agile IT-Organisation – darauf kommt es an

Daniel Taradzic ist Senior Manager Agile Transformation bei Fujitsu. Als Doktorand forscht er im Rahmen eines berufsbegleitenden Promotionsstudiums auf dem Gebiet des IT-Service-Managements. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf praktischen Herausforderungen im Kontext zukunftsfähiger IT-Organisationen.
Der Aufbau einer agilen IT-Organisation ist mit der Einführung eines Frameworks wie Scrum nicht einmal ansatzweise erledigt. Agile Governance, Target Operating Model, Teamstruktur und Strategie sind ebenso erfolgskritisch.
Scrum löst viele Probleme, schafft aber auch neue.
Scrum löst viele Probleme, schafft aber auch neue.
Foto: Berk Ozel - shutterstock.com

Je intensiver Unternehmen die DigitalisierungDigitalisierung vorantreiben wollen, desto mehr geraten ihre IT-Organisationen unter Druck, flexibler und schneller zu werden sowie Services in standardisierter und automatisierter Form zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es unerheblich, ob diese Dienste für interne oder externe Kunden erbracht werden. Die Verwendung von State-of-the-Art-Technologien wie Cloud Computing verkürzt die Innovationszyklen und erhöht die Veränderungsgeschwindigkeit. Daneben wird versucht so innovativ wie möglich zu sein. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Durch agiles Arbeiten werden eine hohe Flexibilität und kurze Time-to-Market-Zyklen erreicht. Dabei lässt sich durchaus ein stabiler Betrieb aufrechterhalten. IT-Organisationen stellen also im großen Stil auf agileagile Arbeitsweisen um, haben dabei aber - so zeigen diverse Studien - oft noch keinen besonders hohen Reifegrad erreicht. Vor allem in Bezug auf Organisation, Prozesse und Mindsets bleiben noch viele Potenziale ungenutzt. Alles zu Agile auf CIO.de

Es stellt sich also die Frage, warum Unternehmen sich schwer tun, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen. Tatsächlich fehlt es vielen agilen Transformationsprojekten an klaren Konzepten, nicht immer ziehen alle an einem Strang. Agilität ist keine Methodik, die eingeführt werden kann, und ein agiles Framework allein wird einem Unternehmen nur begrenzt zu mehr Agilität verhelfen.

Illustriert werden kann das am Beispiel der Scrum-Methode. Die Annahme ist falsch, dass sich eine agile IT-Organisation bereits dadurch schaffen lässt, indem eine neue Meeting-Struktur eingeführt und das Abarbeiten sämtlicher Aufgaben in diesem Modus verordnet wird. ScrumScrum löst viele Probleme, schafft aber auch neue. Der Ansatz ist relativ vage und unspezifisch, das heißt es besteht viel Interpretationsspielraum, der dann in der Umsetzung zu neuen Problemen führt. Eine Eins-zu-Eins-Adaption des Frameworks ist weder ratsam noch besonders erfolgsversprechend. Alles zu Scrum auf CIO.de

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nicht Scrum selbst das Problem ist. Im Gegenteil: Es handelt sich um ein effizientes Framework, das sehr wertvoll sein kann. Problematisch sind die unterschiedlichen Auffassungen darüber, wie Scrum in der Praxis angewendet werden soll. Gibt es hier keinen Konsens, können sich Mitarbeiter gegenseitig blockieren.

Ferner werden bei der Einführung von Ansätzen wie Scrum oft Prozesse der aktuellen Arbeitswelt, die mitunter einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben, nicht berücksichtigt. Insofern fehlt den "Agile-Experten" teilweise das Gesamtbild, oft auch das notwendige Fachwissen.

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