Planung, Tipps, Fakten
Anleitung für die digitale Transformation
Frank Sempert schrieb als Experte zu den Themen Cloud Ecosystem und Big Data/Advanced Analytics. Als Analyst und Berater war er er seit mehr als zehn Jahren tätig. Davor war er 20 Jahre CEO und President mehrerer internationaler IT-Unternehmen. Zudem war er Vorsitzender des Beirates einiger innovativer, Deutschen Software-Unternehmen und engagierte sich in Vereinigungen, wie. z.B. der AmCham oder dem Wirtschaftsrat Deutschland. Frank Sempert ist im März 2017 verstorben.
4 Schritte der digitalen Transformation
Anleitung für Geschäftsbereichs- und IT-Mitarbeiter: Sobald von der Unternehmensleitung die Entscheidung getroffen ist, das Unternehmen zum digitalen Business zu transformieren, gelten die folgenden vier Schritte als Empfehlung:
Verstehen der Möglichkeiten und Machbarkeit. Analyse der eigenen Branche, der Konkurrenz wie des eigenen Unternehmens, um erforderliche Veränderungen, die auch machbar sind, zu identifizieren. Die Endergebnisse dieses Schrittes stellen die oben beschriebenen strategischen Ziele dar.
Erstellung eines messbaren Plans. Konstruktion eines realistischen und detaillierten Plans. Um sicherzustellen, dass das Projekt in der Spur bleibt und so weiter fort fährt, sind exekutive Unterstützung und Finanzierung ebenso erforderlich wie die Zustimmung der entsprechenden Business-Gruppen zu den Plan-Metriken und einer Messung der Erfolge in den wichtigsten Phasen des Plans.
Durchführung von Plausibilitäts-Checks. Erstellen von Prototypen der Schlüsselelemente des gesamten Übergangs. Diese Prototypen liefern Informationen der realen Welt an Herausforderungen und Vorteilen, wie z.B. die Bereitstellung von mobiler Unterstützung der Vertriebsmitarbeiter.
Phase der Umsetzung. Fortschritt durch Umsetzung der wesentlichen Änderungen in einer geordneten und organisierten Art und Weise. Es ist sicherzustellen, dass alle betroffenen Benutzer die Ziele der Änderungen, die sie betreffen, verstehen und sie dabei geschult werden, um neue Verfahren, neue Benutzerschnittstellen usw. einzusetzen. Idealerweise sollte die schrittweise Umsetzung helfen, dass Benutzer lernen (und später verlernen), wie man mit dem "Arbeiten in Zwischenphasen" des Gesamtprojektes umgeht.
- Achillesferse der Digitalisierung
In dem Papier "Being digital: Embrace the future of work and your people will embrace it with you" bezeichnet Accenture die Belegschaft eines Unternehmens als "Achillesferse" der Digitalisierung. Das Papier basiert auf Angaben von rund 700 Entscheidern weltweit sowie circa 2.500 Angestellten. - Befürchtungen der Mitarbeiter
Eine Mehrheit von 70 Prozent der Angestellten befürchtet den Verlust von Teamgeist, wenn die Kollegen per Fernzugriff arbeiten und nicht mehr ins Büro kommen. Etwa jeder Achte (zwölf Prozent) erwartet, seine Job-Aussichten werde sich durch die Digitalisierung negativ entwickeln. - Vorteile der Digitalisierung
Gleichzeitig erwarten die Angestellten aber auch Vorteile in den Punkten Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens (71 Prozent), Agilität (69 Prozent) und Produktivität (68 Prozent). Insbesondere jüngere Befragte mit überdurchschnittlich hoher Qualifikation sehen die Vorteile der Digitalisierung – "wenig überraschend", wie Accenture schreibt. - Katalog digitaler Skills
Accenture rät Entscheidern, einen Katalog mit den benötigten digital Skills samt dem jeweiligen Kompetenzniveau zu erstellen. - Keine Nebensache
Entscheider dürfen das Thema Mitarbeiter nicht als Nebenschauplatz behandeln, so der Appell von Accenture. Sie brauchen eine "Test and learn"-Mentalität.
Es ist zu beachten, dass jede der obigen Schritte wahrscheinlich aus Branchenkenntnis und von Infrastruktur-Angeboten von Unternehmen wie Accenture, Cognizant, Dell, Dimension Data, HP, IBM oder PWC stammen könnten.
Zusammenfassung
Am Ende ist der Übergang zum digitalen Business eine Business-orientierte Initiative. Und wie ebenfalls erläutert, sollte das ganze Unternehmen innovativ mit der Evaluierung geschäftlicher Ziele starten; in den USA spricht man von "Open Innovation". Auch wird im typischen Szenario der Übergang zum digitalen Geschäft von der Geschäftsleitung und Leitung der IT-Organisation visionär angeführt.
Die zeitnahe Umsetzung verlangt viel an "Mindsetting", Mut und Ressourcen. Verschiebung oder gar Vermeiden, schlimmstenfalls in besonders betroffenen Branchen wie z.B. im Einzelhandel oder Financial Services, wird potenziell zu Markt- und Umsatzverlusten, Verlust des Brands bis hin zur Aufgabe des Unternehmens führen.