Software-Implementierung

Atos: Das Projekt "Zero-Email" startet

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Eine einfach zu handhabende Lösung wollte man laut Shaw haben, mit der Mitarbeiter gerne arbeiten. Die Wette zielt auch darauf ab, die Mitarbeiter schnell von den Vorzügen von Social Media-Elementen gegenüber der gewohnten E-Mail zu überzeugen. Wie Facebook biete BlueKiwi Tools, die jeden über das Geschehen in der Firma auf dem Laufenden halten, berichtet Shaw. Wie von Twitter bekannt, werden Mitarbeiter zum Microblogging animiert.

Weil Briten bekanntlich nicht zu Fantastereien neigen, streitet Shaw aber auch nicht ab, dass es zumindest ein E-Mail-Surrogat braucht. Die Lösung enthalte auch die Möglichkeit, Informationen One-to-One, One-to-Group oder One-to-All zu verschicken.

Der Projektfahrplan

Der Fahrplan bei Atos sieht vor, dass der auf mehrere Monate angelegte Roll-Out jetzt erst einmal in Frankreich und Indien startet. Innerhalb der kommenden sechs Monate sollen alle anderen Regionen folgen, sagt Shaw. Flankiert werde die Implementierung durch Video-Clips à la Youtube, die den Mitarbeitern den Umgang mit der neuen Lösung näher bringt. Denn Schulungen im Stile von Frontalunterricht im Klassenzimmer sind laut Shaw in etwa so out wie Münztelefone.

Ansonsten reist der 41-Jährige momentan tatsächlich um die Welt wie einst sein fiktiver Landsmann Fogg. Es gilt, regionale und kulturelle Besonderheiten und Schwierigkeiten auszuloten – Zero Email lässt sich nicht jeder Geschäftseinheit nach Schema F überstülpen.

Rücksicht auf Rechtslage und Mitarbeiterrechte in Deutschland

Mitte September etwa war Shaw in München und Frankfurt am Main. Der Global Program Director sagt, es sei eine der ersten Stationen seiner Tour gewesen. Deutschland ist für Atos ein wichtiger Markt, was nach der Übernahme von Siemens IT Solutions and Services im vergangenen Jahr ohnehin auf der Hand liegt. In der Bundesrepublik müsse aber bei Zero Email besondere Rücksicht auf rechtliche Vorgaben und Mitarbeiterrechte genommen werden, berichtet Shaw. Deshalb seien hierzulande erst einmal Geschäftsführung und Belegschaftsvertreter damit beauftragt worden, gemeinsam einen akzeptablen Implementierungspfad zu finden.

Zur Startseite