Software-Implementierung
Atos: Das Projekt "Zero-Email" startet
Shaw ist pragmatisch und nüchtern genug, um mit internen Widerständen zu rechnen. Wie begeistert die Mitarbeiter die Social Media-Offensive Zero Email aufnähmen, hänge selbstverständlich von kulturellen Faktoren ebenso ab wie von der Altersstruktur. In Indien verlaufe der Übergang vermutlich reibungsloser als etwa in Frankreich, wo es eine länger gewachsene und komplexere Mitarbeiter- und Altersstruktur gebe.
Digital Natives sollen fürs Projekt werben
Überhaupt weigert sich der von einem fünfköpfigen Kernteam unterstützte Manager, künftigen Ergebnissen jetzt schon vorzugreifen. Auch über den seit Bretons Ankündigung schon erreichten Rückgang an elektronischer Post will Shaw nicht spekulieren. Man werde in Bälde derartige Entwicklungen exakt messen und dann auch der Öffentlichkeit belastbare Zahlen liefern.
Fest stehe allerdings: „Wir brauchen Botschafter, um unser Ziel zu erreichen.“ Mitarbeiter also, die die Vorgabe verinnerlichen und Zero Email im Kollegenkreis propagieren. Atos setzt auch darauf, dass jüngere Mitarbeiter der Generation Digital Natives den Älteren beim Umgang mit der neuen Social Media-Software helfend unter die Arme greifen.
E-Mail-Aufkommen halbiert
Shaw nennt in diesem Zusammenhang auch ein Beispiel aus Deutschland: Ein Beraterteam sei sofort Feuer und Flamme für das Projekt gewesen und habe aus eigenem Antrieb in kürzester Zeit das E-Mail-Aufkommen um die Hälfte gesenkt. Es handle sich wohlgemerkt nur um ein Team innerhalb von Atos Deutschland, das aber eine wichtige Botschafter-Rolle spiele.
Es klingt alles nachvollziehbar und plausibel, was der Global Program Director berichtet. Er verweist auch auf die lange, wissenschaftlich begleitete Vorlaufphase und das programmatische Whitepaper, das Atos zum Thema erarbeitet habe. Darin enthalten ist viel Aufschlussreiches über die Nachteile des Mediums E-Mail und den Weg, den Atos beschreitet.