Enterprise Content Management
Ballast entsorgen
Eine Komplettlösung gibt es - noch - nicht
Integrationswerkzeuge tragen dann dazu bei, dass Inhalte automatisch nach definierten Vorgaben einfließen. Ein Beispiel: kundenspezifische Unterlagen über das Internet bereitstellen. Im Rahmen des Web Content Managements wird die Internet-Zugriffseite für die Kunden gestaltet, und Komponenten werden eingefügt, die Anwender authentifizieren, Suchabfragen ermöglichen und Dokumente darstellen. "Integrationsfunktionen sorgen dafür, dass die Authentifizierung der Kunden automatisch anhand von Daten aus dem Warenwirtschaftssystem oder der Kundenverwaltung (CRMCRM) möglich ist", erklärt Jürgen Biffar, Vorstand des DMS-Anbieters Docuware und Mitglied des Verbands Organisations- und Informationssysteme (VOI).
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Die vollintegrierte Lösung, die das komplette ECM-Spektrum abdeckt - vom Management der OnlineInhalte über Workflow-Management bis hin zu Archivierungsfunktionen -, gibt es jedoch noch nicht. Um die Anwendergunst buhlen nicht nur Dokumentenmanagementsystem- und WCM-Anbieter, sondern auch Hersteller von Infrastruktur- und ERP-Software wie SAPSAP, OracleOracle und IBMIBM. Sie haben auch gleich Applikationsserver und Portalsoftware-Pakete zur Präsentation der Inhalte über verschiedene Kanäle im Gepäck. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Die Schwergewichte in den einzelnen Teilbereichen versuchen durch Zukäufe von Technologien und Lösungen sowie durch Zusammenarbeit, ihr Portfolio zu komplettieren und eventuell vorhandene Defizite zu kompensieren. Beispiele aus der Vergangenheit: Der Storage-Spezialist EMC übernahm Ende 2003 die DMS-Größe Documentum, die wiederum baute ihre Lösungen um WCM-Funktionen aus. Auch weitere klassische DMS-Anbieter wie Filenet, Ixos und IBM übernahmen WCM-Werkzeuge. Auf der anderen Seite haben auch WCM-Pioniere wie Interwoven oder Vignette reagiert und ihre Systeme um DMS-Funktionen ergänzt.
Laut Meta-Group-Mann Brett ist die Konsolidierungsphase noch lange nicht zu Ende. Für die Anwender ist der Know-how-Zuwachs auf Anbieterseite indes von Nutzen. Denn die Anforderungen an die Verwaltung und Nutzung von digital anfallenden Inhalten sind hoch und steigen weiter. Als Beispiel seien nur die vom Finanzministerium festgeschriebenen "Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen" (GdPdU) genannt.
Kleine Anbieter behaupten sich
Im Anbietermarkt gibt es auch keine Gesetzmäßigkeit, wonach "die Großen die Kleinen fressen". Denn gerade die Produkte kleinerer Anbieter, etwa aus dem DMS-Bereich, können schon lange weit mehr als nur Papier scannen und archivieren. Die Verwaltung von Aktenstrukturen und einfache Postkorbfunktionen sind dagegen bei High-End-Produkten selten vorzufinden und nur mit viel Entwicklungsaufwand realisierbar.