Strategien


Erste Anwendungen und Szenarien

Bayer AG testet Gamification

04.12.2012
Von Nicolas Zeitler

Haben Sie nach Abschluss des Kurses schon Ideen, wie sich Gamification bei Bayer umsetzen lässt?

Showrank: Dass ich den Kurs belegt habe, war bei Bayer längst nicht der erste Berührungspunkt mit Gamification. In der Fortbildung beispielsweise nutzen wir schon viele Jahre spielerische Elemente. Ein Beispiel ist die Bayer International Management Simulation zur Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Bei diesem Online-Unternehmensplanspiel treten die Teilnehmer in Teams gegeneinander an und versuchen ein virtuelles Unternehmen möglichst erfolgreich zu führen. Weitere sinnvolle Einsatzmöglichkeiten des Gamification-Ansatzes versuchen wir gerade unter Einbindung der Mitarbeiter zu entdecken. Bis Ende Oktober lief ein Ideen-Wettbewerb, bei dem sie über unser internes Social Network Ideen einreichen und von anderen bewerten lassen konnten. Wir haben nun eine Vorauswahl getroffen und überlegen, wie wir die Vorschläge umsetzen können, die uns wirklich Mehrwert bringen.

Internes Social Network ansprechender gestalten

Können Sie schon ein Beispiel nennen?

Showrank: Ein Ansatz ist, unser internes soziales Netzwerk ansprechender zu machen für Menschen, denen der dort übliche offene Kommunikationsstil eher neu ist.

Gibt es nicht andere Arbeitsprozesse, denen Gamification gut täte? Ein soziales Netzwerk in einem Konzern ist doch ohnehin schon eine spielerische Umgebung.

Showrank: Ja und nein. Auch daran, ein soziales Netzwerk für Arbeitszwecke zu benutzen, muss man Leute gewöhnen. Unsere Plattform auf Basis von IBM Connections läuft schon gut, aber die Beteiligung könnte noch wachsen. Manche Mitarbeiter muss man eben mehr als andere ermuntern, zum Beispiel etwas zu posten oder auf den Post eines anderen zu antworten. Wenn man mit solchen Aktionen beispielsweise Badges sammelt, ist das ein zusätzlicher Ansporn. Bei Überlegungen, so etwas einzuführen, binden wir immer den Betriebsrat ein. Bei spielerischen Ansätzen mit Wettbewerbs-Charakter muss man immer darauf achten, dass man nicht Mitarbeiter gegeneinander in Konkurrenz bringt.

Außer die Kommunikation auf Connections anzuregen - welche Ideen für den Einsatz von Gamification gibt es noch?

Showrank: Ein weiterer Ansatz wäre, Mitarbeiter spielerisch zu Teams zusammenzubringen mit dem Ziel der Gesundheitsförderung.

Die Belohnungen oder Badges, von denen Sie gesprochen haben, sind das echte, greifbare Dinge oder sogar Geld? Oder eher virtuelle Belohnungen?

Showrank: Bisher beschäftigen wir uns nur mit sogenannten ich-basierten Belohnungen. Das kann zum Beispiel sein, dass ein Mitarbeiter durch sein Engagement im sozialen Netzwerk firmenintern als Experte bekannt wird, oder dass er durch seine Beiträge die Zahl seiner Follower erhöht. So etwas sind Belohnungen, die direkt auf die Motivation des einzelnen zielen.

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