Sieger Real I.S.
Benchmark-Ergebnisse: IT-Anwenderzufriedenheit
Auch abgesehen von diesem überdurchschnittlichen Wert ist das Ergebnis keines, das die IT-Chefs Gebert und Kühnl allzu sehr beunruhigt. Eher zeigt sich an ihrem Umgang damit, was sie mit ihrer Einstellung meinen, weniger dem Anwender gefallen zu wollen, als vielmehr das Geschäft bestmöglich zu unterstützen. Natürlich, man habe mit dem Vorstand über mehr Möglichkeiten für mobiles Arbeiten gesprochen, sagt Christian Gebert. Doch dort sei das derzeit kein vorrangiges Thema. "Die Strategie hier im Haus ist eher auf lokale Zusammenarbeit ausgerichtet", sagt Gebert.
Als Zielgruppen für mobiles Arbeiten gälten bei Real I.S. Mitarbeiter im Außendienst wie zum Beispiel Immobilienakquisition, Vertrieb und Asset-Management. Ihnen stelle das Unternehmen die Ausrüstung fürs Arbeiten von unterwegs zur Verfügung - "und von ihnen kommen auch keine Klagen", wie Gebert sagt. Allen anderen Anwendern stellt der Leiter Corporate Development in Aussicht, dass sie nach und nach - je nach Anwendungsfall - ebenfalls mobile Geräte zum Arbeiten bekämen.
Die Zurückhaltung gegenüber IT-Modethemen bei Real I.S. wird auch deutlich beim Stichwort CollaborationCollaboration. Vielerorts wird das Thema als einer der Katalysatoren für schnellere und produktivere Zusammenarbeit gesehen, der nebenbei auch noch den Teamgeist stärken und Freude bei der Arbeit bringen soll. Konzerne bauen interne Social Networks auf und lassen ihre Mitarbeiter Wissen über Firmen-Wikis oder interne Blogs teilen. Dass Real I.S. auf diesem Feld gar nicht versucht, Early Adopter zu sein, wurde schon bei der ITEB-Teilnahme im Jahr 2009 deutlich. Auf die eher schlechten Werte zu Wikis, Blogs und Instant Messaging angesprochen, sagte Vorstandsmitglied Brigitte Walter, zu deren Ressorts auch die IT zählt, derlei Werkzeuge halte man bei Real I.S. "nicht unbedingt für sinnvoll oder notwendig". Alles zu Collaboration auf CIO.de
E-Mail bleibt der wichtigste Kanal
Ein direkter Vergleich der Anwenderzufriedenheit zu damals lässt sich nicht ziehen, weil die Detailfragen zu Collaboration mittlerweile nicht mehr zum Standard-Fragenkatalog von ITEB gehören. An aktuellen Projekten zeigt sich aber: Das Unternehmen nähert sich dem Thema, wenn auch mit Bedacht. So baut die IT-Abteilung gerade an einem Intranet. Ob neu ins Unternehmen gekommene Mitarbeiter vorgestellt werden oder die IT Wartungsarbeiten ankündigt: "Bisher läuft die Unternehmenskommunikation intern noch komplett über E-Mail", sagt Frank Kühnl. Ab April dieses Jahres soll damit Schluss sein. Dann werden derlei Nachrichten im Intranet auf Basis von MicrosoftMicrosoft SharePoint 2013 zu lesen sein. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Allerdings: "Die ganzen Social-Media-Funktionen der Plattform werden wir zunächst deaktivieren", sagt Kühnl. Technisch wäre es ohne Weiteres möglich, dass Angestellte auf SharePoint ihre Profile pflegen, dort nicht nur ihre Position und ihre fachlichen Schwerpunkte, sondern auch ihre Hobbys eintragen. Sie könnten auch Dokumente austauschen und kommentieren. Doch an diese neue Art des Austauschs im Unternehmen will sich Real I.S. langsam herantasten, wie Frank Kühnl sagt.