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Berater-Gehälter vor Einbußen

Lilian Loke ist Senior PR-Beraterin bei Web&Tech PR.
Der Boom für SAP-Berater klingt ab - mit Gehaltseinbußen ist zu rechnen. Wir sagen Ihnen, wie hoch diese ausfallen und geben Ihnen nützliche Tipps an die Hand, worauf Consultants jetzt bei der Jobsuche achten sollten.
SAP-Profis müssen den Gürtel wieder etwas enger schnallen. Durch die Corona- und Wirtschaftskrise schwächt sich die Nachfrage im SAP-Stellenmarkt ab.
SAP-Profis müssen den Gürtel wieder etwas enger schnallen. Durch die Corona- und Wirtschaftskrise schwächt sich die Nachfrage im SAP-Stellenmarkt ab.
Foto: Blanscape - shutterstock.com

SAP-Berater gehören traditionell zu den Topverdienern in der IT-Branche. Für erfahrene Fachkräfte rangieren die Gehälter zwischen 70.000 bis 100.000 Euro. Mit entsprechendem Spezialwissen können Berater auch die 100.000-Euro-Marke knacken. Allerdings ist der Boom der letzten Jahre vorbei. Selbst für gestandene SAP-Consultant-ProfisSAP-Consultant-Profis wird die Suche nach einer neuen Position schwieriger. Alles zu Consultant News auf CIO.de

"Das liegt vor allem an der Strukturkrise in der Automobilindustrie", erläutert Thomas Biber, Geschäftsführer der auf das SAP-Umfeld spezialisierten Personalberatung Biber & Associates. Durch die Krise werde, so Biber, zwangsläufig auch die gesamte Zulieferkette in Mitleidenschaft gezogen. Im Vergleich zu den letzten Jahren stellen die großen Automobilkonzerne deutlich weniger neue Fachkräfte ein und bauen zum Teil sogar Personal ab. Gleiches gelte für Automobilzulieferer im Bereich Maschinenbau. Auch hier gebe es für Bewerber nun wesentlich weniger Jobchancen. Biber weiter: "Verstärkt wird diese Situation noch durch das sich ausbreitende Coronavirus."

Was SAP Consultants jetzt wissen sollten

Insgesamt gibt es Biber zufolge aktuell deutlich weniger SAP-Stellen auf dem Markt als in den vergangenen Jahren. SAP-Berater und -Fachkräfte, die einen Jobwechsel in Betracht ziehen, müssten deshalb damit rechnen, dass in Konsequenz auch die Stellensuche mehr Zeit in Anspruch nehme. Darüber hinaus rät Biber Consultants, bei der Jobsuche ganz generell mit Bedacht zu agieren: "SAP-Fachkräfte sollten keinesfalls ihre aktuelle Position kündigen, wenn sie nicht bereits eine neue Stelle in Aussicht haben."

Dies gelte unter anderem für Berater mit längeren Auszeiten oder vielen, schnell aufeinanderfolgenden Positionswechseln im Lebenslauf: "Fachkräfte, deren berufliche Vita nicht ganz so ideal verlaufen ist, haben es bei der aktuellen Stellenmarktsituation schwerer, eine neue Position zu finden", weiß Biber. Die Erfahrung zeige, dass ein durch zu viele Stellenwechsel unruhiger Lebenslauf trotz Fachwissen derzeit zum Problem werden könne.

Schwierig sei die Situation auch für SAP Consultants über 55, obwohl die Altersdiskriminierung laut Biber bereits deutlich abgenommen habe. Darüber hinaus sollten besonders Stellensuchende ihre Situation genau evaluieren, die aufgrund langjähriger Berufserfahrung (zwischen 10 bis 15 Jahren) mit Gehältern im sechsstelligen Bereich bereits am oberen Ende der Gehaltsspanne angekommen seien.

"Ein weiterer Fall aus unserer Praxis zeigt, dass es auch für gestandene Berater mit langjähriger Berufserfahrung und umfassender Expertise derzeit schwer sein kann, bei der Stellensuche die bestehenden Gehaltsvorstellungen von über 100.000 Euro zu erfüllen", erklärt Biber. "Da sich der Stellenmarkt abgekühlt hat, müssen Bewerber hier bei den Gehältern teilweise mit Rückschritten auf 70.000 bis 80.000 Euro rechnen."

Ebenso gestaltet sich der Arbeitsmarkt für Bewerber problematischer, die geographisch stark eingeschränkt sind und für die zum Beispiel ein Umzug aus persönlichen Gründen nicht in Betracht kommt. Denn selbst in den traditionell boomenden Ballungsgebieten wie Frankfurt, München, Stuttgart, Köln oder Düsseldorf sind die verfügbaren Consultant-Stellen im SAP-BereichSAP-Bereich nun dünner gesät. Alles zu SAP auf CIO.de

Diese SAP-Berater sind im Vorteil

Quantitativ gibt es derzeit zwar weniger Berater-Stellen auf dem Markt, für jüngere Bewerber mit zwei bis drei Jahren Berufserfahrung bleibt die Lage jedoch weiterhin gut. Für diese Fachkräfte gilt es, so Biber, ihren Wissensschatz kontinuierlich auszubauen. Vor allem Spezialwissen und Projekterfahrung in Verbindung mit geografischer Mobilität mache sich für SAP Consultants bezahlt. Der Grund: Berater, die über gesuchtes Spezialwissen und Kenntnis der neuesten Technologien verfügen, haben nicht nur eine große Auswahl bei der Stellensuche, sondern können auch mit Gehältern am oberen Ende der Verdienstspannen rechnen.

Spannende Technologien sind laut Biber beispielsweise die S4HANA-Plattform oder SAP BW on HANA. Ebenfalls interessant sind die Frontend-Werkzeuge Fiori oder UI5, die CRM-Lösung SAP Cloud for Customer (C4C), die Human-Capital-Management-Lösungen SAP SuccessFactors sowie Themen wie Big Data mit HANA, SAP HCM Payroll, SAP PP-PI (Produktionsplanung Prozessindustrie) und SAP Retail.

Falls der bisherige Arbeitgeber ausschließlich alte Technologien einsetzt und keine Aussicht auf Modernisierung besteht, rät der Arbeitsmarktexperte diesen Fachkräften zum Jobwechsel. Sein Credo: "Bleiben Berater zu lange in ihrer Komfortzone, schadet das der Weiterentwicklung. Deshalb sollte die Suche nach neuen Herausforderungen auf der Agenda jedes SAP Consultants stehen."

Bewerber sollten zudem mit realistischen GehaltswünschenGehaltswünschen auf Stellensuche gehen. Wer sich hierbei unsicher ist, welche Konditionen für sein jeweiliges Bewerberprofil umsetzbar sind, kann die Hilfe eines auf SAP spezialisierten Personalberaters in Anspruch nehmen. Durch ihre Marktkenntnis, Vernetzung und Reichweite können erfahrene Personalberater qualifizierten SAP Consultants im Bewerbungsprozess Vorteile bei der Stellensuche bieten. Hierzu zählen eine breitere Auswahl an interessanten Positionen sowie fundierte Beratung, etwa bezüglich des Gehalts und zusätzlicher Vorteile wie vermögenswirksamer Leistungen oder Arbeitszeitgestaltung. (pg/fm) Alles zu Gehalt auf CIO.de

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