Web-Industrie
Berlin ist für Startups der Himmel auf Erden
Das Abwarten hat sich für Begemann ausgezahlt. Was hier im vierten Obergeschoss in einer ehemaligen Brotfabrik im Prenzlauer Berg 2009 begann, ist heute gemessen an der Zahl der monatlich aktiven User der zweitgrößte Entwickler sogenannter Social Games weltweit. Das sind Spiele in sozialen Netzwerken. Gleich millionenfach daddeln Facebook-Nutzer weltweit die Wooga-Spiele Diamond Dash, Monster World oder Bubble Island. Ein Flachbildschirm am Eingang empfängt den Besucher mit Live-Zahlen.
Mehr als 200 Mitarbeiter hat Wooga inzwischen, im Schnitt kommen zwei pro Woche hinzu. Als eines der Vorzeige- unternehmen der Berliner Szene hat Wooga illustre Investoren angezogen, darunter die in London ansässige Balderton Capital.
Corporate Finance Partners und IBB
So ostwestfälisch geerdet Begemann redet, so langfristig sind seine Pläne: "Wir haben keinerlei Verkaufsabsichten", beteuert er. "Unsere Vision lautet, Spiele bis 2020 zu einem gleichberechtigten Unterhaltungsmedium neben Musik und Video zu machen."
Corporate Finance Partners
Sollte Wooga-Gründer Begemann es sich doch anders überlegen, dürfte sein erster Anruf Andreas Thümmler gelten. "Der Andi", wie ihn alle in der Berliner Szene nennen, ist Gründer und Chef von Corporate Finance Partners (CFP). Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Frankfurt, "aber ich bin meist in San Francisco oder Berlin", sagt Thümmler. Er bezeichnet sich selbst als die Spinne im Netz, denn CFP kümmert sich um Kapital für Startups und um die Exits - also den gewinnbringenden Ausstieg von Gründern oder Kapitalgebern.
Insgesamt 400 Deals hat der 39-jährige Thümmler laut eigenen Angaben abgewickelt, darunter viele der ganz großen in Berlin: 2004 den Verkauf von Jamba an Verisign, des Berliner Online-Shopping-Clubs Brands4Friends an Ebay Ende 2010 oder die Übernahme des Gutschein-Startups DailyDeal durch GoogleGoogle 2011. Es gibt kaum eine Transaktion in der Szene, bei der Thümmler nicht mitmischt. Alles zu Google auf CIO.de