Die kleine Revolution
Bielefeld setzt EU-Dienstleistungsrichtlinie um
Es ist gut 500 Jahre her, da Bielefeld mit Mauern, Wällen und Wassergräben gesichert und dadurch vom Umland abgeschlossen war. Heute ist die Stadt in Ostwestfalen ein Teil Europas, eingebunden in ein Netz aus Kulturen, Wirtschaft, Politik - und Regularien. Etwa der EU-Dienstleistungsrichtlinie.
Diese Richtlinie ist Ende 2006 in Kraft getreten, bis Ende 2009 soll sie umgesetzt werden. Hintergrund ist der Wunsch der Europäischen Union zu weniger Bürokratie. Die Richtlinie soll durchsetzen, dass alle Unternehmen europaweit dieselben Bedingungen vorfinden.
Eine zentrale Rolle spielt der "EA", der sogenannte einheitliche Ansprechpartner. Er wird zukünftig der Kontaktpunkt für sämtliche Belange sein, die sich bei der Anmeldung eines Gewerbes ergeben. Darüber hinaus will die EU, dass sich die Vorgänge in Zukunft auf elektronischem Weg erledigen lassen.
Webseite führt den Antragsteller
Für letzteres holt sich Bielefeld die Unterstützung von SAP. Die Stadt verzeichnet jährlich rund 3000 Gewerbeanmeldungen, knapp 2000 Ummeldungen und etwa 2800 Abmeldungen. Gemäß einem jüngst unterschriebenen Vertrag wird SAP der Stadt eine Musterlösung zur Verfügung stellen, die die Verwaltungsabläufe automatisiert. Ab Frühjahr 2009 soll die auf SAP Netweaver und SAP CRM basierende Software für Bielefeld zur Verfügung stehen.