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Blockchain: Die Vorteile und die Nachteile
Anstatt Transaktionen auf einer einzigen zentralen Datenbank zu speichern, wird eine komplette Kopie des Journals bei jedem Teilnehmer in diesem Netzwerk gespeichert. Das macht eine nachträgliche Änderung eines Eintrags praktisch unmöglich. Sie müsste auf allen Kopien der Datenbasis nachvollzogen werden. Oder wenn es verschiedene Versionen gibt, dann mindestens in der Mehrheit der Instanzen.
In der Tat verfolgen originäre Blockchain-Versionen wie Bitcoin oder Ethereum ein demokratisches Mehrheitsprinzip. In einem sogenannten Proof-of-Work-Ansatz werden von jedem Teilnehmer stets alle Verknüpfungen von Anfang an bis zur letzten gegenwärtigen Transaktion nachgerechnet und verifiziert. Damit ist die Integrität des Systems gewährleistet.
Eine vertrauenswürdige Institution im System samt den damit verbundenen Kosten ist überflüssig. Menschen können Zahlungen an andere Menschen leisten, ohne diese notwendigerweise zu kennen. Die Funktion des Intermediärs übernimmt bei Blockchain-Transaktionen der kryptografische Beweis. Vertrauen wird durch das System geschaffen.
Ein wesentlicher Nachteil der Blockchain besteht aber darin, dass alle Transaktionen aufgezeichnet und wie in einem Buchungsjournal mitgeführt werden. Je größer die Zahl der Transaktionen ist, die abgewickelt werden sollen, desto mehr fällt dieser Nachteil ins Gewicht. Bei zirka 200.000 Transaktionen pro Tag auf der Bitcoin-Blockchain bewegen wir uns heute bereits im Bereich jenseits von 100 GB für die Blockchain.
Und damit ist eines völlig klar: Für die zirka 20 Milliarden Überweisungen pro Jahr im deutschen Inlandszahlungsverkehr ist sie schlicht untauglich. Zu der großen Datenmenge kommt ja noch die notwendige Rechenleistung, um im Rahmen des Proof-of-Work-Konzepts die Integrität der Blockchain immer wieder neu zu bestätigen. Die erfordert nicht nur große Rechnerkapazitäten, nein, diese Rechner benötigen auch eine Unmenge Strom, um die Verknüpfungshistorie nachzuvollziehen.
Absurder Systemumfang
Zu allem Überfluss haben wir es im Massenzahlungsverkehr mit einer sehr großen Anzahl von Beteiligten zu tun. Wo heute in der Bitcoin-Community Hunderttausende Teilnehmer an der Blockchain hängen, würde morgen die Teilnehmerzahl im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Neben der Größe der Blockchain in GB (und dann schon bald in TB) führt die Explosion der Instanzen der Blockchain zu einem absurden Umfang des Gesamtsystems, das in diesen Dimensionen wirtschaftlich gar nicht mehr darstellbar wäre. Auch die heute als Vorteil angeführte Schnelligkeit der finalen Bestätigung einer Transaktion bliebe bei einem System des geschilderten Ausmaßes auf der Strecke.
Vier Anwendungsfälle
Wo die Blockchain von ihren Befürwortern ursprünglich als disruptive InnovationInnovation gesehen wurde, nämlich im Zahlungsverkehr zwischen Privatpersonen, erweist sie sich also bei näherem Hinsehen als Trugbild. Das ist das Schicksal mancher Vision in der Vergangenheit gewesen. Bei der Blockchain wird dies aber nicht das Ende der Geschichte sein. Dazu sind die Vorteile zu offensichtlich. Wenn sie für einfache Transaktionen mit sehr hohen Stückzahlen nicht taugt, dann sollte man nach alternativen Einsatzmöglichkeiten schauen. Diese finden sich sowohl in der Finanzindustrie als auch in anderen Bereichen. Alles zu Innovation auf CIO.de
Vier Anwendungsfälle sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden:
1. OTC-Derivate bei Banken und VersicherungenVersicherungen. Top-Firmen der Branche Versicherungen
2. Dokumentärer Auslandszahlungsverkehr.
3. Öffentliche Register.
4. Dezentrale Energieversorgung.
Weitere Wetten finden Sie im CIO-Jahrbuch 2018 CIO Jahrbuch 2018 |