Industrie 4.0 soll jährlich eine Milliarde Umsatz bringen
Bosch setzt auf vernetzte Produktion und Logistik
Industrie 4.0Industrie 4.0 ist ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie von BoschBosch, wie etwa jährlich die Hausmesse Bosch Connected World zeigt. Dabei digitalisiert und vernetzt das Unternehmen sowohl eigene Werke als auch die seiner Kunden. Die hierzu verwendeten Industrie-4.0-Lösungen werden zunächst intern getestet und validiert, ehe sie auf dem externen Markt offeriert werden. So kann das Unternehmen die Erfahrungen aus seinen 280 Bosch-Werken weltweit einfließen lassen. Top-500-Firmenprofil für Bosch Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de
Bosch selbst hat in diesen Projekten nach eigenen Angaben überzeugende Effizienzsteigerungen gemessen: So sei es durch den Einsatz vernetzter Lösungen möglich, die Produktivität an einzelnen Standorten um bis zu 25 Prozent zu steigern und die Lagerbestände um bis zu 30 Prozent zu verringern. Eine Strategie, die sich auszuzahlen scheint: In den vergangenen vier Jahren will Bosch über 1,5 Milliarden Euro mit Industrie-4.0-Anwendungen umgesetzt haben.
Boschs Ziele für Industrie 4.0
Für die Zukunft hat die schwäbische Bosch Gruppe noch ehrgeizigere Ziele: Schon 2022 sollen jährlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz mit Industrie 4.0 erzielt werden. Eine Strategie, die das Unternehmen mit etlichen personellen Neubesetzungen untermauert. "Die Fabrik der Zukunft ist für uns ein Geschäftsmodell für den externen Markt und zugleich der Hebel, um die weltweit 280 Bosch-Werke bestmöglich für künftige Herausforderungen zu rüsten.
Die Besetzung von Schlüsselpositionen mit Industrie-4.0-Experten ist folgerichtig und sorgt für neue Impulse", erklärt Rolf Najork, Bosch-Geschäftsführer und zuständig für die Industrietechnik, die jüngsten Veränderungen im Unternehmen. So übernahm zum 1. Juli Sven Hamann die Leitung von Bosch Connected Industry. Hamann folgte auf Stefan Aßmann, der Business Chief Digital Officer für den Bosch-Unternehmensbereich Industrial Technology wurde. Und bei Bosch Rexroth trat Heiner Lang zum 1. August in den Vorstand ein und verantwortet dort die Entwicklung sowie das Geschäftsfeld Fabrikautomation.
Fokus auf Nexeed-Portfolio
Aßmann soll sich künftig um die digitale Transformation und die DigitalisierungDigitalisierung der Geschäftsfelder kümmern, während Hamann sein Augenmerk auf Softwarelösungen für die Industrie richtet. Seit seiner Gründung 2018 hat sich der Produktbereich Bosch Connected Industry nach Unternehmensangaben gut entwickelt: Bei über 50 internationalen Kunden seien bereits Softwarelösungen aus dem Nexeed-Portfolio im Einsatz, darunter BMW, Osram und Trumpf. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Innovationszentrum in Ulm
Lang übernimmt mit dem Eintritt in den Rexroth-Vorstand die Aufgaben eines Entwicklungsvorstands. Er soll seinen Fokus verstärkt auf softwarebasierte, automatisierte und vernetzte Lösungen für die Fertigung legen und das Produktportfolio konsequent auf Industrie 4.0 ausrichten. So hat das Unternehmen erst kürzlich ein autonomes Transportsystem vorgestellt, das Materialien vom Lager in die Produktion direkt dorthin liefert, wo die Komponenten benötigt werden. Im Herbst kommt das Active Shuttle auf den Markt.
Für neue Produkte und Geschäftsfelder rund um Digitalisierung, Elektrifizierung und die Fabrik der Zukunft eröffnete Bosch Rexroth im Juni ein Kunden- und Innovationszentrum in Ulm. Bis Ende 2020 soll der Standort Platz für bis zu 250 Mitarbeiter bieten, die gemeinsam mit Kunden intelligente Lösungen für Zukunftsthemen entwickeln.