Technical Debt
BSH-Vorstand: Riesenthema in reifen Unternehmen
Rollierende Modernisierungsprozesse statt Einzelprojekte
"Wir haben dabei gelernt, dass es ohne eine enge Verzahnung mit der fachlichen Mittelfristplanung nicht geht", beschreibt Lichtenberg seine Erfahrungen. "Wir müssen deshalb weg von singulären Modernisierungsvorhaben und hin zu rollierenden Modernisierungsprozessen."
Aktuell modernisiert Lichtenberg die über Jahrzehnte gewachsenen dispositiven und unternehmenssteuernden Systeme der Bausparkasse. Sie haben einen respektablen Komplexitätsgrad erreicht und sollen nicht nur technisch modernisiert, sondern vor allem auf die neuen regulativen Anforderungen zugeschnitten werden.
"Das ist eine Landschaft, die sich über Jahrzehnte entwickelt hat und in der wir auch über viele Jahre einen recht stabilen Zustand hatten. Es wurde immer wieder etwas angedockt, perfekt zugeschnitten auf die Anforderungen, die sich langsam entwickelt haben. Doch im Ergebnis war dies dann ein sehr komplexes System. Zuletzt waren wir kaum noch in der Lage, auf die regulatorischen Anforderungen zu reagieren, die in den vergangenen fünf Jahren praktisch im Jahresrhythmus auf uns zugerollt sind. Abgeltungssteuer, Verbraucherrichtlinie, jetzt Single European Payment Area (SEPA), Foreign Account Tax ComplianceCompliance Act (FATCA) - die Anforderungen aus diesen Richtlinien lassen sich mit unseren über Jahrzehnte gewachsenen Systemen nur mit erheblichem Aufwandabbilden." Alles zu Compliance auf CIO.de
Bis 2014 soll die Neuaufstellung abgeschlossen sein - wo möglich, mit Standardsoftware. "Es gibt aber auch Komponenten, bei denen wir mit Standardsoftware Wettbewerbsvorteile verspielen würden. Es ist immer eine Frage der Abwägung. Würden wir mit Standardsoftware beispielsweise Prozesseffizienz in signifikantem Maße einbüßen, dann wären wir mit einem Wechsel schlecht beraten."