Technical Debt
BSH-Vorstand: Riesenthema in reifen Unternehmen
Automatisierte Messungen der Software-Qualität setzt Lichtenberg bislang noch nicht ein. Doch Technical Debt ist für ihn ein Thema, das dauerhaft auf die To-Do-Liste gehört: "Wenn man eine Standardsoftware einsetzt, ist die regelmäßige Wartung im Vertrag inbegriffen. In den meisten Häusern mit individuell entwickelter und zugeschnittener Software sind jährliche Wartungen dagegen meistens nicht budgetiert. Dort wird unter Wartung nur operative Fehlerbehebung verstanden, nicht aber nicht das regelmäßige Housekeeping."
Regelmäßiges Housekeeping statt Riesen-Modernisierungsprogramm
Wenn sich hingegen die Fach- und Businessseite daran gewöhnten, dass auch für das Housekeeping selbst entwickelter Software 20 Prozent des IT-Budgets bereitstehen muss, ließen sich millionenschwere Modernisierungsprogramme vermeiden, ist Lichtenberg überzeugt. "Das billigste IT-Projekt ist das, das man nicht durchführen muss."
Ein Fazit, das auch der Konferenzteilnehmer und Experte Dr. Bill Curtis, Chef Scientist von CAST und Direktor von CISQ (Konsortium fort IT Software Quality) bestätigt. Die Analyse und Beseitigung vorhandener Technical Debts entlaste Entwicklungsbudgets, die heutzutage zu einem sehr großen Teil in die Wartung bestehender Anwendungen fließen, ohne dass im Kern verborgene Fehler geortet und ausgemerzt werden.
"Am besten ist es, von Anfang an mehr Sorgfalt in der Softwareentwicklung walten zu lassen und systemkritische Fehler erst gar nicht mitzuschleifen.", ist Curtis überzeugt. Die Mess- und Analyseverfahren von CAST zeigen die neuralgischen Punkte auf und tragen damit von vornherein zu einer sehr hohen Qualität von Applikationen bei.