Finanzmarkt China
"Chinesische Banken holen auf"
Online-Banking-Seiten sind grell und laut
Dagegen erfreut sich Online-Banking insbesondere bei den jüngeren Leuten großer Beliebtheit. "Sie können deutsches oder auch angelsächsisch/amerikanisches Online-Banking nicht mit den chinesische Angeboten vergleichen", sagt Hager und beschreibt chinesische Online-Banking-Seiten: "Die Seiten sind alle in grellen Farben gehalten, total überladen, mit muskalischer Untermalung. Da klingelt und klappert bei jedem Vorgang etwas. Europäer finden sich auf solchen Seiten überhaupt nicht gut zurecht." Aber in China sei das ein Muss. "Chinesen spielen gern und sind auch sehr affin für neue Technologien."
Circa 150 Millionen Internetnutzer hat die ICBC und etwa 80 Millionen Privatkunden der Bank of China nutzen ebenfalls die Online-Banking-Angebote, berichtet Hager. Damit nicht genug. Junge Chinesen möchten zunehmend auch ihre SmartphonesSmartphones zum mobilen Bezahlen nutzen. Das sei heute ein ganz aktuelles Thema, so Hager, der im Sommer 2012 aus China zurückgekommen ist und nun wieder strategische Unterstützung für Banken in Deutschland anbietet. Alles zu Smartphones auf CIO.de
Für die Chinesen sei das Thema Mobile Payment ein Renner. Sie wollten vom IBM-Experten wissen, wie genau sie vorgehen sollen? Macht es Sinn, mit den Telefongesellschaften oder anderen etablierten Internetfirmen zu kooperieren? Das sind die Fragen, mit denen sich Hager häufig konfrontiert sah.
"Ich habe den von mir betreuten Banken immer geraten, ihren eigenen Weg zu suchen und nicht einfach zu kopieren. Denn es ist unwahrscheinlich, dass sie den Vorsprung, den Google (Baidu in China), AmazonAmazon (Jingdong oder Alibaba in China) und eBay (Taobao in China) heute haben, aufholen." Besser sei es, die eigenen Kernkompetenzen zu definieren und sich mit diesen in die digitale Wertschöpfungskette einzugliedern: "Das kann beispielsweise die Zahlungsverkehrsabwicklung sein. Wenn man für das Frontend keine Lösung hat, aber die Abwicklung im Hintergrund gut beherrscht und an jeder Transaktion mitverdient, dann kann das auch ein sehr lukratives Geschäftsmodell sein", ergänzt Hager. Alles zu Amazon auf CIO.de