Kritik an IT-Ausbildung der Unis

"CIO kann man nicht studieren!"

22.09.2010

Ein bisschen BWL bringt nix

An der Uni kann man sicher nicht lernen, wie man bei Munich Re oder anderen Unternehmen Software entwickelt, denn wir haben alle unterschiedliche Methoden, Prozesse und Probleme. Aber in einem guten Universitätsstudium kann man die Grundprinzipien des Software-Engineering so lernen, dass man langfristig für sein Berufsleben davon profitiert.

Übrigens nicht nur in der Informatik, sondern auch in der Hochenergiephysik, die der Treiber der Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsnetzen, Supercomputern und dem Internet war, oder der Computer-Algebra, die schon lange vor der Objektorientierung von Klassen und Vererbung wusste. Mir ist wichtiger, dass künftige Mitarbeiter einer IT-Organisation einmal ein wirklich dickes Brett gebohrt haben und ihr Hirn wirklich anstrengen mussten, als dass sie ein bischen BWL hier, ein bisschen Einführung ins Projekt-Management da lernen.

Die neuen Studiengänge sind allerdings kaum geeignet, derartige Grundlagenkompetenzen auszubilden. Wenn ich früher jemanden brauchte, der schnell ein Buch auswendig lernen und wieder vergessen konnte, habe ich einen Mediziner eingestellt, heute kann ich jeden Bachelor dafür nehmen! Die armen Studenten hetzen im neuen System nur noch von Klausur zu Klausur. Da hat das Streben nach grundsätzlichem Verstehen ja kaum Platz. Mit diesen Studiengängen müssen wir uns weniger fragen, ob sie zum CIOCIO befähigen, sondern ob sie zum Mitarbeiter in einer IT-Organisation befähigen!" Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de

cio.de - Auf CIO studieren

Janßen bezieht sich auf die Titelgeschichte im Juniheft mit Michael Neff (CIO des Jahres 2005) und seinem Sohn Alexander. Online nachzulesen unter: "Junge, was lernst du hier?"

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