Drees & Sommer
CIO schafft feste Arbeitsplätze ab
Am Anfang waren die Mitarbeiter bei Drees & Sommer skeptisch. Keine eigenen Schreibtische, immer neue Sitznachbarn und möglichst kein Papier mehr? Und wie findet man da noch seine Ansprechpartner? Der Arbeitsplatzumbau bei der im Bau- und Immobiliensektor tätigen Unternehmensberatung begann vor vier Jahren aus einem Grund: "Wir mussten an unserem Stuttgarter Standort mehr Mitarbeiter auf 2.800 Quadratmetern Bürofläche unterbringen, hatten aber nicht ausreichend Räumlichkeiten", sagt Uwe Tyralla, Architekt und Senior Projektpartner bei Drees & Sommer.
Man entschloss sich zu einem internen Umbau, um die Kapazität von 100 Tischen auf 130 Arbeitsplätze, an denen mehr als 160 Mitarbeiter Platz finden, zu erhöhen. Möglich macht dies das Desksharing-Konzept, das eine Besonderheit bei Drees & Sommer berücksichtigt: Montags und freitags sind meist alle Mitarbeiter im Hause, an den anderen Tagen sind sie oft beim Kunden vor Ort. Für alle trotzdem jeden Tag einen eigenen ArbeitsplatzArbeitsplatz vorzuhalten, wäre nicht sinnvoll. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Ein weiterer Grund für den Umbau: "Im Ringen um die Fachkräfte müssen wir unseren Angestellten ein Arbeitsumfeld bieten, in dem sie sich wohl fühlen", sagt der Architekt. "Wir wollen einfach mehr Lebensqualität bieten." Denn wo sich Mitarbeiter wohlfühlen, da bringen sie auch mehr Leistung und fühlen sich stärker an das Unternehmen gebunden.
Denn die Arbeitswelt ist im Wandel: Die Arbeit von Morgen ist weniger von Routine-Arbeiten geprägt, sondern kreativer und digitaler. Das erfordert Räume, die die neue Arbeitswelt widerspiegeln. Eine neue Büro-Organisation musste her, die an die Flexibilität und an die neue Arbeitsweise angepasst ist. So war anfangs nur klar, dass die Büroräume neu gestaltet werden mussten.
Es folgten Monate der Selbstanalyse ("Wie arbeiten wir?"), Gespräche mit Arbeitsorganisationsexperten des Fraunhofer Instituts ("Wie werden wir in Zukunft arbeiten?") und vor allem viel Kommunikation mit denjenigen, die später damit auch arbeiten: den Mitarbeitern. So schälte sich das Ziel des Gebäudeumbaus heraus. "Die einzelnen Unternehmensbereiche sollen stärker zusammen arbeiten. Uns ist außerdem wichtig, dass der Austausch zwischen den Mitarbeitern und Teams kreativer wird", sagt Tyralla.
Zentraler Bestandteil des neuen Arbeitsplatzkonzeptes ist das Desk-Sharing. Wenn der Mitarbeiter morgens ins Büro kommt, hat er keinen festen Arbeitsplatz, sondern einen Spind, in dem seine Arbeitsunterlagen und persönliche Gegenstände liegen. "Man sucht sich einen Platz irgendwo im Haus, an dem man gern arbeiten möchte, und meldet sich mit der Kennung im Telefon an und stöpselt das eigene Laptop an die beiden Bildschirme an", erklärt Tyralla.
Das heißt aber auch, dass jeder Mitarbeiter jeden Abend seinen Platz aufräumt, seine Ordner mitnimmt und in seinen eigenen Spind zurückstellt. Viele persönliche Sachen gibt es daher nicht mehr auf den Tischen. "Aber dafür gibt es den Desktophintergrund, den man sich mit den Fotos seiner Familie personalisieren kann", sagt Tyralla.
Viele Mitarbeiter haben einen Lieblingsplatz. "Aber wir halten die Kollegen dazu an, sich nicht immer an den gleichen Platz zu setzen", erzählt Tyralla. Schließlich geht es darum, untereinander verstärkt Wissen austauschen - und das funktioniert nur, wenn man immer wieder neben anderen Kollegen sitzt.
Vor allem die verschiedenen Leistungsbereiche sollen verstärkt miteinander in Kontakt kommen: Damit Projektmanager, Ingenieure und Berater gut zusammen arbeiten können, müssen sie die Art der Kommunikation, die Arbeitsweise und den Tagesablauf der anderen kennen. Wer nebeneinander sitzt, arbeitet besser interdisziplinär zusammen, einfach, weil man sich gegenseitig kennt und einem die Anforderungen des anderen geläufig sind.
- Peter Meyerhans, CIO von Drees & Sommer ...
... stellte für die moderne Büroorganisation eine komplett neue IT-Infrastruktur bereit. Weil kein Mitarbeiter mehr seinen eigenen festen Arbeitsplatz hat, muss er übers Intranet schnell zu finden sein, denn nicht immer ist Zeit, das ganze Bürogebäude nach ihm abzusuchen. Egal, wo man sich am PC anmeldet, im Profil im hausinternen Intranet wird sofort angezeigt, an welchem Platz man sitzt. Die Telefonnummer bleibt dagegen dieselbe. „Abends wird dann die Verbindung automatisch getrennt, sodass nicht ein Mitarbeiter an zwei Plätzen angemeldet ist, wenn er vergisst, sich auszuloggen“, erklärt Meyerhans. - Schöne neue Arbeitswelt bei Drees & Sommer
Die Arbeitswelt von morgen ist weniger von Routinearbeiten geprägt, sondern dynamischer und digitaler. Wie eine flexible Büroorganisation aussehen kann, diesem neuen Anspruch gerecht wird, zeigt das Beispiel Drees & Sommer. - Desk-Sharing ...
... ist das zentrale Prinzip des neuen Bürokonzepts: Die Mitarbeiter werden dazu ermutigt, sich jeden Tag einen anderen Arbeitsplatz zu suchen. Ihren Laptop, ihre Arbeitsunterlagen und persönlichen Dinge bringen sie in einem Rollcontainer mit. - Das Multizone-Konzept ...
... vereint alle Arbeitsplatztypen: Konferenzzimmer, Telefonkabinen, Desksharing-Arbeitsplätze – abgeschirmt oder im offenen Raum. Alle Mitarbeiter sind Arbeitsplatznomaden, auch die Chefs. Nur die Assistenzen haben feste Schreibtische. - Marketplace-Cafeteria
Im Herzstück des Bürogebäudes können sich die Mitarbeiter von Drees & Sommer zu zweit, zum Stand-up-Meeting oder in Großgruppen treffen. Sie können dahinter in Klausur gehen oder nach Feierabend gemeinsam Fußball gucken. - Uwe Tyralla, Architekt und Senior Projektpartner
Die neue Büroorganisation sollte nicht nur mehr Mitarbeitern Platz, sondern auch mehr Lebensqualität bieten. Stichwort Employer Branding, wie Tyralla ausführt: "Im Ringen um die Fachkräfte müssen wir unseren Angestellten ein Umfeld bieten, in dem sie sich wohl fühlen.“ Zudem seien Mitarbeiter leistungsbereiter und fühlten sich stärker an das Unternehmen gebunden. - Wer Ruhe braucht ...
... sucht sich eine der Kabinen. - Klassische Konferenzräume
Für Gespräche und Diskussionen stehen den Mitarbeitern schallisolierte Besprechungsräume in verschiedenen Größen zur Verfügung. Den Blickkontakt zu den anderen Kollegen behält man trotzdem: Alle Räume sind verglast. - Auch größere Gesprächsrunden ...
... finden ihren Platz.