Studie über BI-Prioritäten

Cloud-BI noch nicht wirklich wichtig

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Unternehmen setzen bisher kaum auf Cloud Business Intelligence. Eine Dresner-Studie untersuchte Einsatz und Hindernisse von BI-Lösungen in der Praxis.

Ob Public, Hybrid oder Private Cloud: Auch Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) soll künftig vermehrt aus der Datenwolke kommen. Doch der Weg dahin ist lang und steinig. Fast zwei Drittel der Unternehmen verfolgen derzeit keine Pläne zur Einführung einer Cloud-basierten BI-Lösung. Nur 8,5 Prozent haben dies innerhalb der nächsten zwei Jahre vor. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe der "Cloud Business Intelligence Market Study", die das US-Beratungshaus Dresner Advisory Services seit 2010 jährlich durchführt. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

IT-Verantwortliche haben Cloud BI noch nicht wirklich auf der Agenda. Zurzeit dominieren klassische Ansätze wie Dashboards oder Self-Service-BI.
IT-Verantwortliche haben Cloud BI noch nicht wirklich auf der Agenda. Zurzeit dominieren klassische Ansätze wie Dashboards oder Self-Service-BI.
Foto: Ben Chams - Fotolia.com

Im Vergleich zur Vorjahresstudie stieg die Anzahl der Firmen, die einen Einsatz Cloud-basierter BI-Technologien, -Lösungen oder Frontend-Tools planen, lediglich um etwas mehr als drei Prozentpunkte. Es kann also keine Rede davon sein, dass sich Cloud-BI in absehbarer Zeit auf ganzer Linie durchsetzt.

Als Haupthindernis für eine breitere Nutzung von BI im Software-as-a-Service-(SaaS)-Modell identifiziert die Untersuchung Sicherheitsaspekte. Andererseits war auffällig, dass in diesem Jahr 44 Prozent der befragten Firmen mitteilten, keine besonderen Security-Anforderungen zu haben, während es 2012 nur 37 Prozent waren.

Laut Untersuchung sprechen jedoch einige Indizien dafür, dass Cloud-basierte BI-Anwendungen künftig stärker genutzt werden könnte. So bezeichneten 35 Prozent der Teilnehmer an der diesjährigen Umfrage das Thema Cloud-BI als "kritisch" oder "sehr wichtig" für ihr Business. 2012 waren es 31 Prozent. Die gestiegene Bedeutung und Akzeptanz sei ein Zeichen, dass Cloud BI als wichtige Alternative zum klassischen BI gesehen werde. Allerdings rangiert das Thema auf der Dringlichkeitsliste der Befragten mit Platz 13 sehr weit unten.

Dashboards und Self Services wichtiger als Cloud BI

Zu den Top-Prioritäten zählen nach wie vor "klassische" Projekte wie Dashboards oder Self-Service-BI. Mehr als 80 Prozent der Befragten nannten Dashboards als "kritisch" oder "sehr wichtig", bei Self-Service-BI waren es 70 Prozent. Auch Themen wie die Visualisierung von BI-Reports, Data Warehousing, die Integration von BI mit den operativen Prozessen oder In-Memory-Analysen rangieren weit vor Cloud-basiertem BI.

Allerdings zeigt der Jahresvergleich, dass sich 2013 die Prioritäten bei den BI-bezogenen IT-Initiativen leicht zugunsten von Cloud BI verschoben haben, denn die Bedeutung stieg um vier Prozent. Die Themen Visualisierung und Integration in operative Prozesse verloren bei den Befragten im Schnitt um zwei Prozent, Data Warehousing um rund 3,5 Prozent und In-Memory-Analytics mehr als vier Prozent an Bedeutung. Lediglich das Thema Dashboards erzielte im Jahresvergleich ein Prioritätsplus von knapp drei Prozent.

Die von den Umfrageteilnehmern im Bereich Cloud BI als Schlüsselfunktionen eingestuften Features spiegeln dabei im Wesentlichen die Anforderungen an herkömmliche BI-Lösungen wider. Auf einer Skala von null (= nicht wichtig) bis vier (= sehr wichtig) stehen Ad-hoc-Abfragen mit einem Wert von 3,7, personalisierte Dashboards und End-User "Self Service" (je 3,6) ganz oben auf der Agenda.

Auch im Hinblick auf die Architektur dominieren klassische BI-Anforderungen die Wertungsskala. Dazu zählen die Unterstützung einer relationalen Datenbank (3,7) und der Themenkomplex Datenintegration, Datenqualität und ETL (3,5). Ebenfalls einen Wert von 3,5 auf der Skala erzielten Konnektoren zu On-Premise-Systemen. Das überrascht kaum, da diese im Umfeld von Cloud BI naturgemäß eine wichtige Rolle spielen.

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