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Generali Schweiz

COO Martin Frick modernisiert die IT

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Mit einer selbst entwickelten Integrationsplattform schaffte Generali-COO ­Martin Frick die Basis für eine moderne Anwendungslandschaft und effizientere Vertriebsprozesse.
Martin Frick, COO bei der Generali Schweiz: "Wir wollten weg von der historisch gewachsenen 'Spaghetti-Welt' mit vielen Punkt-zu-Punkt- Verbindungen zwischen den Anwendungen."
Martin Frick, COO bei der Generali Schweiz: "Wir wollten weg von der historisch gewachsenen 'Spaghetti-Welt' mit vielen Punkt-zu-Punkt- Verbindungen zwischen den Anwendungen."
Foto: Generali Schweiz

Wenn Martin FrickMartin Frick über seine wichtigsten IT-Projekte spricht, greift er gern auf Bilder zurück. Die berüchtigte "Spaghetti"-Kommunikationsstruktur in der Anwendungslandschaft ist so ein Bild. Man kennt es aus der Hochphase der Enterprise Application Integration (EAI), als viele Unternehmen mit schlecht integrierten Applikationen zu kämpfen hatten. "Wir wollten weg von der historisch gewachsenen 'Spaghetti-Welt' mit vielen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Anwendungen", berichtet der promovierte Physiker. Profil von Martin Frick im CIO-Netzwerk

Sein Ziel: eine geordnete "Lasagne-Architektur" mit mehreren Schichten. Dazu entwickelte das IT-Team die Stream-Data-basierte "Connection Plat­form" (CoPa). Sie dient als zentrale Datendrehscheibe und Integrationsplattform für das gesamte Unternehmen.

Die CoPa, so Frick, bilde einen "Sarkophag" um die Legacy-Systeme herum, der Daten und Funktionen auf kohärente Weise in die verschiedenen Kanäle leite. Der Versicherungskonzern GeneraliGenerali Schweiz nutzt dafür State-of-the-Art-Technologien, darunter Change Data Capture (CDC) für die Datenintegration, die Open-Source-Streaming-Plattform Kafka und die ebenfalls quelloffene Container-Plattform Openshift von Red Hat. Top-500-Firmenprofil für Generali

"Mit CoPa haben wir die zentrale Architekturkomponente der IT-Landschaft von Generali Schweiz für die nächsten Jahre gebaut", ist der COO überzeugt. Rund zwölf Millionen Franken investierte das Unternehmen bisher in die Plattform. Statt sich auf Standardlösungen zu verlassen, entwickelten die Eidgenossen fast alles selbst, wie Frick betont: "Damit haben wir auch die SkillsSkills im eigenen Haus, die wir in Zukunft für Weiterentwicklungen und Anpassungen brauchen." Alles zu Skills auf CIO.de

Wie wichtig die Integrationsplattform nicht nur für die Backend-IT ist, zeigte das Projekt New Agent Workplace (NAW), mit dem es Frick im Wettbewerb "CIO des Jahres 2020" in die Top Ten schaffte. Ziel des Vorhabens war es, mehr Transparenz und Struktur in die Vertriebsprozesse zu bringen. Die Versicherungsagenten, sprich die Vertriebsmitarbeiter im Außendienst, sollten damit eine moderne IT-Umgebung erhalten.

"Aus technischer Sicht war die Datenintegration mit den Legacy-Anwendungen die größte Herausforderung", berichtet der IT-Chef. Hier kommt die CoPa ins Spiel, die Daten in Echtzeit aus Kernanwendungen wie der Vertrags- und der Partnerverwaltung zur Verfügung stellt. Mittlerweile nutzt Generali Schweiz CoPa auch für die Ankopplung des Asset Management Partners in der Versicherungssparte Leben sowie als Datentransport-Layer in ihrem IFRS-Projekt (International Financial Reporting Standards).

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