Strategien


Wacker-CIO Ramhorst

Corona befeuert die Digitalisierung

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

In der Krise habe sich der digitale Arbeitsplatz bewährt, sagt der CIO. Bereits im Februar stellte Wacker einen Contingency-Plan auf, Anfang März wechselten fast 7.000 Mitarbeiter ins Home OfficeHome Office. Trotz technischer und organisatorischer Herausforderungen sei der Umzug reibungslos verlaufen, so Ramhorst. Alles zu Home Office auf CIO.de

Wie sieht das neue Normal aus?

Das Thema Digital Workplace umfasst nicht nur technische Aspekte. Schon früh beschäftigte sich Dirk Ramhorst mit dem Büro der Zukunft. Seit November 2019 engagiert er sich als Sprecher der Themenplattform Arbeit 4.0 für das Zentrum "Digitalisierung. ­Bayern" der bayerischen Landesregierung. Einschlägige Pilotprojekte liegen bei Wacker wegen der Corona-Pandemie aber erstmal auf Eis. Ramhorst: "Für uns lautet die Frage aktuell: Wie sieht das Neue Normal nach der Krise aus?"

Dass nicht ständig alle Mitarbeiter im Büro sein müssten, habe man in den vergangenen Monaten gelernt. Selbst Kollegen, die dem Home Office kritisch gegenüberstanden, hätten ihre Meinung geändert. Eine weitere wichtige Erkenntnis: "Die Produktivität am Arbeitsplatz zu Hause ist viel höher als ursprünglich angenommen." Ramhorst kann sich vorstellen, dass in Zukunft nicht mehr für alle Angestellten ein fester Arbeitsplatz vorgehalten wird. Um das vorhandene Raumangebot effizient zu nutzen, könne man beispielsweise mit Überbuchungen arbeiten.

Dass sich auch komplexe IT-Projekte in der Krise remote steuern lassen, bewies der CIO mit der Migration auf S/4 Hana. Die letzte Phase des schon seit eineinhalb Jahren laufenden Projekts steuerten die zuständigen ITler aus dem Home Office. Ramhorst: "Dazu gehörten die kompletten letzten Funktions- und Integrationstests sowie die eigentliche Migration an einem Wochenende. Am 1. Mai waren wir mit dem neuen System live."

Cloud-First-Strategie

Geht es um Infrastruktur und Business-Applikationen, verfolgt der CIO eine Cloud-First-Strategie. Im Rahmen der "Cloud Journey" des Unternehmens werde für alle neuen Systeme zunächst geprüft, ob ein Cloud-Betrieb möglich ist. Insbesondere ältere betriebswirtschaftliche Anwendungen sollen schrittweise in die Cloud migriert werden. Für die Public Cloud sprächen vor allem die Skalierungsmöglichkeiten, erläutert der IT-Chef. "Die haben uns in der Krise sehr geholfen."

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