Giorgio Armani, Dolce & Gabbana

Coronavirus hat Einfluss auf Mailänder Fashion Week

24.02.2020
Power und Poesie. Mit einem vielschichtigen Frauenbild gehen Mailands Designer in die Saison Herbst/Winter 2020/21. Doch am Sonntag drückte das Coronavirus die Stimmung.
Schon vor Beginn der Fashion Week hatte die italienische Modekammer als Veranstalterin die Initiative "China, we are with you" (China, wir stehen an deiner Seite) gestartet.
Schon vor Beginn der Fashion Week hatte die italienische Modekammer als Veranstalterin die Initiative "China, we are with you" (China, wir stehen an deiner Seite) gestartet.
Foto: CatwalkPhotos - shutterstock.com

Das neue Coronavirus hat auch die Mailänder Fashion Week erreicht. Nachdem Italien den ersten große Covid-19-Ausbruch in Europa gemeldet hat, entschied sich zum Beispiel Giorgio Armani seine für Sonntag angesetzte Show mit der Damenkollektion Herbst/Winter 2020/21 ohne Publikum stattfinden zu lassen. Und so war sie ausschließlich online zu sehen, in einem Livestream. Beim italienischen Mode-Unternehmen Dolce & Gabbana waren derweil im Publikum Menschen mit Mundschutz zu sehen.

Armani (85) teilte zu seiner Online-Schau mit: "Die Entscheidung wurde zum Wohl meiner Gäste getroffen, um sie nicht einer großen Menschenmenge auszusetzen." Der Designer präsentierte eine sehr geschmückte Kollektion, mit Samt und Seide, Muster und Stickereien, kräftigen Farb-Akzenten wie Pink zum klassischen Schwarz. Armani ist der König der Jacken und so zeigte er auch diesmal diverse Formen und Schnitte. Seine neuen Röcke werden am Saum gerafft, die langen Mäntel oft sanft tailliert. Zum Finalbild reihten sich chinesische Models auf dem Laufsteg auf und trugen von dem Land inspirierte Entwürfe aus älteren Kollektionen der Couture-Linie "Privé". Eine "Liebesbotschaft" laut Pressetext. China ist ein wichtiger Modemarkt.

Fashion Week ausschließlich online zu sehen

Schon vor Beginn der Fashion Week hatte die italienische Modekammer als Veranstalterin die Initiative "China, we are with you" (China, wir stehen an deiner Seite) gestartet. Die Modekammer teilte mit, allen Anweisungen der zuständigen Behörden folgen zu wollen. Jedes Label werde aber autonom entscheiden, ob es seine Show stattfinden lasse. Die Modewoche geht an diesem Montag zu Ende.

Am Sonntagabend gab die Modekammer bekannt, dass die beiden letzten, für den Montag angesetzten Shows der Fashion Week ausschließlich online zu sehen sein sollen.

Boss ließ seine Show am Sonntagvormittag noch regulär laufen. Gezeigt wurden sowohl die Damen-, als auch die Männerkollektion - unter den Klängen eines live spielenden Orchesters. Zu sehen waren unter anderem Mäntel mit grafischen Farbspielen, dicke Rollkragenpullover, Fransendetails, immer wieder Leder. Die Trendfarbe des Labels aus Metzingen im kommenden Herbst/Winter: Flieder. Auch für Männer!

Als am Samstag die Show von Bottega Veneta anstand, wurde das Programm noch wie gewohnt präsentiert. "Poetische Sinnlichkeit durchdringt jedes Kollektionsteil", ließ Daniel Lee, der Kreativdirektor des Luxuslabels, in den Pressetext zu seiner umjubelten Show schreiben. Unter schlichten, langgestreckten tiefschwarzen Mänteln oder Hosenanzügen blitzten die in intensiven Farben gehaltenen Seidenblusen hervor. Kleider lösen sich knieabwärts in swingenden Fransen auf. Ein Motiv, was sich dann bei den flauschigen Mänteln wiederholt. Auch Männermode war zu sehen. Dabei wurde unter anderem das Flechtmuster, das Markenzeichen Bottega Venetas, in sehr schlanken Steppwesten interpretiert.

Missoni steht in erster Linie für Strick, der in der Saison Herbst/Winter 2020/21 mit vielen Glanzfäden eine sehr glamouröse Note bekommt. Zudem gibt es viele als Patchwork angelegte Musterbilder, lässige, oft überweit geschnittene Mäntel sowie Kombinationen mit in Stiefeln getragenen Hosen. (dpa/rs)

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