Wie angekündigt
Credit Suisse schreibt rote Zahlen
Wie in der vergangenen Woche bereits angekündigt, lasten insbesondere hohe Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf dem Ergebnis der zweitgrößten Schweizer Bank. Unter dem Strich steht für die ersten drei Monate des Jahres 2022 ein Verlust von 273 Millionen Franken, wie die Credit Suisse (CS) am Mittwoch mitteilte.
Bereits im ersten Quartal 2021 war die Großank in die roten Zahlen abgerutscht. Wegen des Zusammenbruchs des US-Hedgefonds Archegos hatte damals ein Verlust von 252 Millionen in den Büchern gestanden. Auch das Gesamtjahr 2021 hatte die unter einer Serie von Grosspannen leidende CS mit tiefroten Zahlen abgeschlossen.
Die Bank stellte im ersten Quartal 2022 insgesamt 703 Millionen Franken für Rechtsstreitigkeiten zurück. Dazu kamen Belastungen wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, welche die CS auf 206 Millionen Franken beziffert. Dagegen konnte die Bank von Sondererträgen aus aufgelösten Rückstellungen aus dem Archegos-Fall sowie von Immobiliengewinnen profitieren.
Nettoertrag sinkt merklich
Auch die Erträge der Bank schrumpften deutlich: Die CS erwirtschaftete in den ersten drei Monaten des Jahres noch einen Nettoertrag von 4,41 Milliarden Franken, was einem Rückgang um 42 Prozent gegenüber dem sehr starken Vorjahresquartal entspricht. Die Bank verweist in ihrer Mitteilung auf die volatilen Marktbedingungen und die Risikoaversion im Kundengeschäft.
Und auch beim Zufluss neuer Gelder machen sich die Probleme bemerkbar. So zog die Bank im ersten Quartal noch Nettoneugelder in Höhe von 7,9 Milliarden Franken an. In der Vorjahresperiode flossen noch 28,4 Milliarden zu. (dpa/ad)