Internationaler Einsatz

Das müssen ERP-Systeme können

Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Immer mehr Unternehmen eröffnen im globalen Wettbewerb internationale Niederlassungen. Doch unterschiedliche Gesetze, Buchhaltungsregeln, Sprachen und Bankensysteme erschweren die Organisation. Firmen sollten deshalb standardisierte ERP-Lösungen einsetzen, die landesspezifische Besonderheiten berücksichtigen. Wichtig für die Auswahl ist zudem ein Vor-Ort-Service bei Implementierung, Rollout und Support. Ein Ratgeber.

Globalisierung ist nicht nur ein Thema für große Konzerne. Auch der Mittelstand nutzt die Möglichkeiten des internationalen Geschäfts, sei es mit dem Export von Waren oder der Gründung von Niederlassungen in anderen Ländern. Doch hier lauern viele Stolpersteine. Schließlich sind die Betriebe angehalten, unterschiedliche Gesetzgebungen, Buchhaltungsregeln, Währungen, Sprachen und Bankensysteme zu beachten. Gleichzeitig steigen weltweit die Ansprüche von Finanzbehörden und anderen Institutionen. Dies gilt etwa für das ReportingReporting oder die Einhaltung der in den jeweiligen Ländern geltenden Richtlinien und Gesetze. Alles zu Reporting auf CIO.de

Die Eröffnung internationaler Niederlassungen oder die Übernahme von Firmen aus anderen Ländern stellt auch für die IT eine Herausforderung dar. Sie muss diese neuen Standorte in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren. Eine zentrale Rolle spielt hier das ERP-System. Eine einheitliche Lösung für alle Länder hilft, Geschäftsprozesse über Ländergrenzen hinweg zu optimieren, Informationen schneller auszutauschen oder Lagerbestände effizienter zu verwalten.

Dieser Artikel zeigt auf, worauf international tätige (mittelständische) Unternehmen bei der Auswahl der richtigen ERP-Lösung achten sollten und welche Rolle der lokale Service des Anbieters dabei spielt.

Mehrsprachigkeit und Unicode

Eine internationale ERP-Lösung muss natürlich mehrsprachig sein. Es sollte möglich sein, Dokumente (Rechnungen, Artikelbeschreibungen) und Vorschriften an den unterschiedlichen Standorten in der jeweiligen Landessprache darzustellen, einzugeben und zu verarbeiten. Dies gilt auch für Firmen ohne internationale Niederlassungen, die mit Betrieben anderer Länder Geschäfte machen.

"Um für Zukunftsmärkte wie China oder Russland gerüstet zu sein, muss die ERP-Lösung auch Unicode-fähig sein, da Sprachen wie Chinesisch oder Russisch Sonderzeichen verwenden", erklärt Karsten Sontow, Vorstand von Trovarit, einem Analystenhaus, das sich auf die Auswahl von Business-Software spezialisiert hat. "Das betrifft nicht nur Dokumente, sondern auch die Menüs der Benutzeroberfläche oder das Hilfesystem."

Lokales Recht und Währungen

Eine internationale ERP-Lösung muss ferner verschiedene Währungen und rechtliche Grundlagen abdecken. Dies ist zwar auf den ersten Blick selbstverständlich, doch nicht jede Software erfüllt diese Anforderung standardmäßig. Beim Schreiben von Rechnungen sind etwa alle relevanten, gesetzlichen und steuerrechtlichen Vorgaben der Länder zu beachten. Denn unter Compliance-Gesichtspunkten ist Null-Fehler-Toleranz das Maß aller Dinge. Auch Punkte wie Buchführungsvorschriften, Standardkontenrahmen, Handels-, Vertrags- oder Urheberrecht sind zu berücksichtigen.

"Kein Hersteller kann sein System a priori komplett auf alle Länder einstellen. Das wächst mit der Zeit und muss immer kurzfristig ergänzt werden", gibt Christian Hestermann, Research Director ERPERP beim IT-Research und Beratungsunternehmen Gartner Deutschland, zu bedenken. "Dies gilt insbesondere in Ländern wie Brasilien, China oder Russland, in denen sich die Finanzgesetze und -vorschriften sehr häufig ändern." Um diese teure Herausforderung zu meistern, arbeiten ERP-Anbieter dem Analysten zufolge meist mit lokalen Partnern zusammen, die mit den spezifischen Anforderungen der Länder vertraut sind. Alles zu ERP auf CIO.de

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