Welchen Risiken einzelne Branchen ausgesetzt sind
Das Sicherheitsleck im eigenen Haus
Darüberhinaus haben die Analysten die Art der Attacken unter die Lupe genommen. Resultat: Finanzdienstleister sind insbesondere von Datenmissbrauch bedroht. Wie Verizon beobachtet, sind diese Angriffe relativ ausgefeilt und dauern auch überdurchschnittlich lang an. Einfallstore sind meist Web-Anwendungen (41 Prozent der Fälle).
Dennoch gibt es auch eine positive Meldung: Finanzdienstleistern sei es gelungen, Bewusstsein für diese Gefahren zu schaffen. Sie registrierten Datensicherheitsverletzungen "in der Regel schneller als Unternehmen anderer Branchen", so die Autoren der Studie.
High Tech-Firmen haben ihre Leute nicht unter Kontrolle
Wer Firmen der High-Tech-Branche attackiert, versucht vor allem, die Systeme zu stören und lahmzulegen. Schwachstellen sind auch hier vorwiegend die Web-Applikationen (52 Prozent). Die Analysten beurteilen die Situation als "kompliziert". Sie schreiben: "Trotz der vorauszusetzenden Technik-Erfahrung fällt es High-Tech-Unternehmen schwer, die Übersicht über ihre Informationen und Systemkonfigurationen zu bewahren." Hinzu kommt, dass Mitarbeiter oft ausgedehnten Zugang zu vielen Systemen haben, was die Kontrolle erschwert.
In Handel und Lebensmittelindustrie stellt sich die Situation anders dar. Die Angriffe seien relativ einfach, so Verizon. Der Nachholbedarf beider Branchen zeigt sich daran, dass Datensicherheitsverletzungen meist erst durch Dritte offengelegt werden.
Im Segment Lebensmittel erfolgen besonders viele Attacken über den Fernzugriff, Verizon spricht von 69 Prozent. Im Handel liegt diese Quote bei 39 Prozent. Web-Anwendungen stehen mit dreizehn Prozent (Lebensmittelindustrie) und 29 Prozent (Handel) vergleichsweise selten im Fokus der Angreifer.