Paradigmenwechsel im Procurement fordert SAP heraus

Dem strategischen Einkauf fehlen die IT-Tools

16.05.2007
Von Christine Ulrich
Bei den strategischen Subprozessen steht die Entwicklung von Sourcing-Strategien am besten da.
Bei den strategischen Subprozessen steht die Entwicklung von Sourcing-Strategien am besten da.

Klar, dass die Einkaufs-Entscheider ihre Position verbessern wollen. 80 Prozent der befragten CPOs glauben, dass die größte Herausforderung darin besteht, die Auswirkung der Einkaufsprozesse auf die Unternehmensergebnisse zu demonstrieren und das Procurement ins Blickfeld des Top-Managements zu rücken. Fast genauso viele sind der Meinung, der Einkauf müsse früh in Sourcing-Initiativen einbezogen werden, und es müssten ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden.

Den IT-Lösungen fehlt noch der strategische Fokus

Ressourcenallokation, vom Management entgegengebrachte Aufmerksamkeit und Auswirkung aufs Geschäft: Anhand dieser drei Kriterien analysiert Brainnet, wie weit die Procurement-Strategien gediehen sind und ob die Kriterien mit der Prozessbedeutung korrelieren. Daneben unterscheiden die Berater fünf Einkaufs-Prozesskategorien: strategisch, operativ, taktisch, Performance und grundlegende Prozesse.

Bei den taktischen Subprozessen klaffen Wahrnehmung und Wirklichkeit weit auseinander. Alle wirken sich stark aufs Geschäft aus - doch die Menge an bereitgestellten Ressourcen und Aufmerksamkeit schwankt beträchtlich.
Bei den taktischen Subprozessen klaffen Wahrnehmung und Wirklichkeit weit auseinander. Alle wirken sich stark aufs Geschäft aus - doch die Menge an bereitgestellten Ressourcen und Aufmerksamkeit schwankt beträchtlich.

Um die wachsenden Aufgaben zu bewältigen, sind effiziente und effektive Prozesse essentiell. Im Zuge des Hypes jedoch, der in den vergangenen fünf Jahren um E-Procurement und E-Sourcing stattfand, ist der Einkauf oft effizienter, aber nicht effektiver geworden. Operative und taktische Prozesse dominierten die Diskussion. Jetzt ist der Hype vorbei, meinen die Brainnet-Berater, und es wird augenfällig, dass der Einkauf hauptsächlich eine strategische Funktion erfüllt.

Sind das Rückenmark des Einkaufs: die Performance-Prozesse. Und Ressourcenallokation und Manager-Aufmerksamkeit entsprechen ganz gut dieser Bedeutung.
Sind das Rückenmark des Einkaufs: die Performance-Prozesse. Und Ressourcenallokation und Manager-Aufmerksamkeit entsprechen ganz gut dieser Bedeutung.

Der wichtigste strategische Unterprozess ist laut der Studie, Sourcing-Strategien zu entwickeln. Was neue Probleme mit sich bringt: Denn die IT-Lösungsanbieter haben ihren Fokus noch nicht von operativen auf strategische Prozesse umgelenkt. Die Mehrheit der CPOs beklagt, dass den IT-Lösungen eine strategische Ausrichtung fehlt.

SRM-Anbieter erkennen Bedürfnisse nicht

Als "zentrales Nervensystem" des Einkaufs bezeichnen die Autoren die Performance-Prozesse. Die Auswirkung aufs Geschäft, die Aufmerksamkeit der oberen Etagen und die Ressourcenallokation entsprechen beim Performance-Management seiner Bedeutung. Dies spiegeln die verfügbaren IT-Lösungen wider: Die IT-Tools fürs Ausgaben-Management gelten als gut - auch wenn die CPOs finden, dass die Anbieter bei ihren Software-Lösungen mehr Best Practices mitliefern sollten.

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