Paradigmenwechsel im Procurement fordert SAP heraus
Dem strategischen Einkauf fehlen die IT-Tools
Klar, dass die Einkaufs-Entscheider ihre Position verbessern wollen. 80 Prozent der befragten CPOs glauben, dass die größte Herausforderung darin besteht, die Auswirkung der Einkaufsprozesse auf die Unternehmensergebnisse zu demonstrieren und das Procurement ins Blickfeld des Top-Managements zu rücken. Fast genauso viele sind der Meinung, der Einkauf müsse früh in Sourcing-Initiativen einbezogen werden, und es müssten ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden.
Den IT-Lösungen fehlt noch der strategische Fokus
Ressourcenallokation, vom Management entgegengebrachte Aufmerksamkeit und Auswirkung aufs Geschäft: Anhand dieser drei Kriterien analysiert Brainnet, wie weit die Procurement-Strategien gediehen sind und ob die Kriterien mit der Prozessbedeutung korrelieren. Daneben unterscheiden die Berater fünf Einkaufs-Prozesskategorien: strategisch, operativ, taktisch, Performance und grundlegende Prozesse.
Um die wachsenden Aufgaben zu bewältigen, sind effiziente und effektive Prozesse essentiell. Im Zuge des Hypes jedoch, der in den vergangenen fünf Jahren um E-Procurement und E-Sourcing stattfand, ist der Einkauf oft effizienter, aber nicht effektiver geworden. Operative und taktische Prozesse dominierten die Diskussion. Jetzt ist der Hype vorbei, meinen die Brainnet-Berater, und es wird augenfällig, dass der Einkauf hauptsächlich eine strategische Funktion erfüllt.
Der wichtigste strategische Unterprozess ist laut der Studie, Sourcing-Strategien zu entwickeln. Was neue Probleme mit sich bringt: Denn die IT-Lösungsanbieter haben ihren Fokus noch nicht von operativen auf strategische Prozesse umgelenkt. Die Mehrheit der CPOs beklagt, dass den IT-Lösungen eine strategische Ausrichtung fehlt.
SRM-Anbieter erkennen Bedürfnisse nicht
Als "zentrales Nervensystem" des Einkaufs bezeichnen die Autoren die Performance-Prozesse. Die Auswirkung aufs Geschäft, die Aufmerksamkeit der oberen Etagen und die Ressourcenallokation entsprechen beim Performance-Management seiner Bedeutung. Dies spiegeln die verfügbaren IT-Lösungen wider: Die IT-Tools fürs Ausgaben-Management gelten als gut - auch wenn die CPOs finden, dass die Anbieter bei ihren Software-Lösungen mehr Best Practices mitliefern sollten.