CIOs über ihre Windows-7-Migration

Der Arbeitsplatz der Zukunft

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Doch Microsoft musste beim neuen Betriebssystem nicht nur unbedingt einen ähnlich langen Verspätungsmarathon wie bei Vista vermeiden. Auch die Qualität des neuen Hoffnungsträgers musste absolut stimmen. Zum Verkaufsstart sorgte Vista seinerzeit durch fehlende Gerätetreiber, Software-Aussetzer und andauernde Sicherheitsabfragen für negative Schlagzeilen. Microsoft ignorierte die Beschwerden und verwies auf angebliche Kampagnen von AppleApple und den MedienMedien. Alles zu Apple auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien

Thomas Hemmerling-Böhmer, CIO, Karl Storz GmbH & Co. KG: "Dass ein Microsoft-Betriebssystem für März 2010 angekündigt wurde, aber schon Mai 2009 fertig war, ist eine Sensation. Wann gab es das schon?"
Thomas Hemmerling-Böhmer, CIO, Karl Storz GmbH & Co. KG: "Dass ein Microsoft-Betriebssystem für März 2010 angekündigt wurde, aber schon Mai 2009 fertig war, ist eine Sensation. Wann gab es das schon?"

Aber nicht nur die Häme der üblichen Redmond-Kritiker aus dem Open-Source- und dem Mac-Lager mussten Steve Ballmer und Bill Gates schlucken. Sie mussten auch erleben, dass ihr mit technischen Neuerungen gespicktes Code-Paket selbst von Microsoft-Nutzern nach Möglichkeit gemieden wurde. Profi-Nutzer, die Vista nicht über den im Elektronikfachmarkt gekauften Rechner zwangsweise reingedrückt bekamen, zeigten dem System größtenteils die kalte Schulter und entschieden sich massenhaft, ihre Clients mit dem guten, alten XP weiterzubetreiben.

Deshalb schlug sich die Vista-Pleite auch in den Büchern von Microsoft nieder: Der Gewinn brach im letzten Jahr um 30 ein, der Umsatz um 17 Prozent. Pflichtschuldigst verwies Microsoft-Chef Steve Ballmer auf die Wirtschaftskrise. Forrester verglich das System mit der verkorksten Einführung der New Coke von Coca-Cola, Gartner machte es sogar für die Entlassungen verantwortlich, die Microsoft als Reaktion auf die schlechten Zahlen erstmals verkündete. "Das Vista-Erlebnis war für Microsoft dramatisch", sagt mbuf-Chef Hemmerling-Böhmer.

"Windows 7 wird in vielerlei Punkten besser sein als Vista"

Für Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg ist Windows 7 folgerichtig "das wichtigste Thema des Jahres". Microsoft gelobt diesmal, die Hausaufgaben gemacht zu haben, und scheint nicht das Prinzip Banane, demzufolge das Produkt beim Kunden reift, zu verfolgen. "Windows 7 wird in vielerlei Punkten besser sein als Vista, nicht zuletzt, weil wir viel Feedback der User umgesetzt haben", verspricht Berg.

Die Fachwelt interessierte Windows 7 ungemein. Mehrere Millionen Mal wurden die Beta-Version und der Release Candidate allein in Deutschland heruntergeladen. In den Vorabversionen des OS war tatsächlich ein Feedback-Button eingebaut, den die Testanwender intensiv nutzten.

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