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Der CIO-Irrtum: Web 2.0 ist kein Selbstläufer

20.03.2009
Von Nicolas Zeitler

Dieser Denke widersprechen die Berater von McKinsey: Damit die Beteiligung der Mitarbeiter erfolgreich sei, seien oft Führungskräfte als Vorbilder gefragt. Als Beispiel nennen sie den Technik-Hersteller Lockheed Martin. Dort ging der CIO in Sachen Web 2.0 Missionieren. Er pries gegenüber den anderen Vorständen die Vorteile der Anwendungen an und richtete seinen eigenen Blog ein.

Außerdem setzte er sich Ziele für die Verbreitung der interaktiven Programme im Unternehmen und für die Zahl der Beiträge. Die Folge war eine große Akzeptanz im ganzen Unternehmen.

2. Die Anwender nicht bevormunden

Die Web 2.0-Nutzung voranzutreiben darf nicht so weit führen, dass der Chef seinen Mitarbeitern vorschreibt, wie sie welche Anwendung einzusetzen haben. Manchmal gehen Web 2.0-Projekte andere Wege als anfangs gedacht. Bei früheren Einführungen sei es vergleichsweise einfach gewesen zu messen, wie eine neue Software die Arbeit effizienter und effektiver macht. Untersuchungen von McKinsey zu Web 2.0 zeigten jedoch, dass gerade bei Anwendungen, deren Erfolg von der Mitarbeiterbeteiligung abhängt, die Erwartungen der FührungFührung oft nicht eintreffen. Alles zu Führung auf CIO.de

Deshalb sollten CIOs genau beobachten, welche interaktiven Tools angenommen werden und deren Einsatz dann ausweiten - auch wenn das Projekt einen ganz anderen Weg nimmt als geplant. McKinsey berichtet von einem namentlich nicht genannten Technologie-Hersteller, der mit einer Kollaborations-Anwendung erreichen wollte, dass neue Mitarbeiter schneller eingearbeitet werden. Stattdessen fing die Belegschaft an, über das Tool Einstellungs-Tipps auszutauschen und über geeignete Kandidaten für freie Stellen zu diskutieren. Die Berater raten: Selbst wenn das nicht der Absicht der Firmenleitung entspricht, bleibe ihr nichts anderes übrig als diese Art der Nutzung zu unterstützen.

3. Web 2.0 in den Workflow einbetten

Oft werden Web 2.0-Anwendungen losgelöst von den sonstigen Arbeitsschritten in Firmen betrachtet - womöglich, weil sie noch so neu sind. Deshalb werde die Beteiligung daran von vielen anfangs nur als weitere lästige Pflicht im ohnehin stressigen Arbeitsalltag wahrgenommen.

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