Jeff Bezos
Der Mann mit dem 10.000-Jahre-Weitblick
"Idiotische" Entscheidung führt zum Erfolg
Die Uhr sei für ihn ein Symbol für langfristiges Denken und Verantwortung. "Die Menschheit ist inzwischen technisch so versiert, dass wir manchmal zur Gefahr für uns selbst werden", schreibt er auf der Website 10000yearclock.net, deshalb müsse sie mehr Weitblick entwickeln. Gemeinsam mit dem amerikanischen Computeringenieur und Erfinder Daniel Hillis baut Bezos die Uhr, die pünktlich zum Jahres-, Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel eine Melodie spielen soll. Kostenpunkt: 42 Millionen Dollar. Wann die Uhr fertig sein wird, ist nicht bekannt. Ein zweites Modell soll allerdings bereits in Planung sein.
Seinen Erfolg erklärt Bezos mit jenem Weitblick, der ihn auch zur Jahrtausend-Uhr inspirierte: "Langfristig denken, damit zu leben, von anderen missverstanden zu werden, und der Wille, neue Dinge zu versuchen, auch wenn das Risiko hoch ist, dass sie nicht funktionieren." Zum Beispiel die damals als idiotisch verlachte Entscheidung von 2001, Amazon.com anderen Online-Händlern zu öffnen. Warum sich bei den ohnehin meist rasierdünnen Margen die Konkurrenz ins Haus holen? Doch der Schritt etablierte Amazon.com als führende Online-Handelsplattform und sicherte den direkten Zugang zum Konsumenten, selbst wenn dieser vom Wettbewerber bedient wurde. Amazon übernimmt das Inkasso, stellt seine Lagerhäuser zur Verfügung und wickelt den Versand ab - alles gegen Gebühr, versteht sich.
Für Bezos muss der Erfolg der vergangenen Jahre eine Genugtuung sein. "Jeff ist programmiert auf die ganz lange Sicht", zitiert tagesschau.de einen ehemaligen Amazon-Manager. Er denke nicht in Monaten oder Jahren, "er denkt in Jahrzehnten und Jahrhunderten".
Quelle: Wirtschaftswoche