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Drogeriehändler Rossmann

Der Weg zum globalen ERP-Blueprint

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

Die IT will sich passgenau aufstellen, um die mittlerweile rund 2.500 Märkte im Ausland - Tendenz steigend - weiter unterstützen und die Expansion des Unternehmens schneller umsetzen zu können. Funktionen, die in mehreren Ländern zum Einsatz kommen, wie etwa Datenaustausch mit umliegenden Systemen, werden dem zentral verwalteten Standardbaukasten hinzugefügt.

Pilotprojekt in Spanien

Das Projekt nahm in Spanien seinen Anfang und war zu Beginn als eigenständiges Marktprojekt angedacht - wie die vorangegangenen ERP-Initiativen. Metzner: "Als Rilana Lührig, Senior Leitung ERP International bei Rossmann und Verantwortliche für das Projekt, und ich dazugekommen sind, haben wir das hinterfragt, weil auch andere Länder zeitgleich eigene ERP-Projekte gestartet hatten." Also wurden diese anderen ProjekteProjekte verschoben und beschlossen, aus dem spanischen ein Referenzprojekt zu machen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Rilana Lührig, Senior Leitung ERP International bei Rossmann: "Wir wollen keinen Big Bang, weil das Risiko dabei zu groß und der Change-Aufwand zu hoch für die Organisation wäre, also schneiden wir den Rollout in sinnvolle Phasen, die vom Stand des Unternehmens dort abhängen."
Rilana Lührig, Senior Leitung ERP International bei Rossmann: "Wir wollen keinen Big Bang, weil das Risiko dabei zu groß und der Change-Aufwand zu hoch für die Organisation wäre, also schneiden wir den Rollout in sinnvolle Phasen, die vom Stand des Unternehmens dort abhängen."
Foto: Dirk Rossmann GmbH

Im Oktober 2022 hatte Rossmann die erste Implementierung des Blueprints auf Basis von Microsoft Business Central in Spanien ausgerollt. Vorher hatte die dortige Ländergesellschaft Microsoft Navision im Einsatz.

Über den Blueprint sollen laut Lührig Communities aufgebaut werden, in denen sich die Märkte untereinander und mit der Zentrale austauschen können: "So wollen wir gemeinsam mit den Märkten entscheiden, was relevant für den Blueprint ist und was nicht sowie sicherstellen, dass die Märkte voneinander lernen und Wissen untereinander teilen können."

"Nach dem Go-Live haben wir die Prozesse gemeinsam mit den spanischen Kolleginnen und Kollegen erprobt, und den Blueprint verfeinert," so Lührig. Metzner ergänzt: "Diese Erfahrungen helfen uns bei den kommenden Rollouts, so dass es jedes Mal einfacher wird." Die Ländergesellschaften würden von die Best Practices des zentralen ERP-Teams und den vorhandenen Standards profitieren. "So nehmen wir Risiko aus dem Systemwechsel und es geht schneller, weil wir nicht alles jedes Mal neu machen müssen," so der CIO.

Funktionen, die nicht in dem ERP-Blueprint enthalten sind, werden über die Schnittstellen angebunden oder über sogenannte Extensions abgebildet, erklärt Lührig: "Die individuellen Anforderungen einzelner Länder haben wir explizit extrahiert in Extensions für lokalspezifische Erweiterungen."

Neue Team-Strukturen für das ERP

Als das neue ERP vorbereitet wurde, war ein relativ kleines Entwicklerteam dafür verantwortlich, das das Vorhaben neben ihren anderen Aufgaben vorantrieb, berichtet Lührig. "Mit dem Go-Live haben wir dann ein dediziertes Team eingesetzt, das sich um das internationale ERP-System kümmert. Mittlerweile ist das auf 21 Personen angewachsen," stellt die IT-Verantwortliche fest.

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