EU-Länderanalyse
Deutschland verliert im Benchmark
Positiv hervorgehoben werden die Länder Polen und Lettland, die beide sehr deutlich zulegen konnten. Die Gründe dafür, so die Autoren, sei, dass das Thema E-Government hier an höchster Stelle aufgehängt ist und dass es zudem klare Prioritäten gebe und zwischen den zuständigen Institutionen eine gute Zusammenarbeit herrsche.
Der durchschnittliche Umsetzungsgrad der Dienstleistungen online hat seit der letzten Messung von 76 Prozent um sieben Prozentpunkte auf 83 Prozent zugelegt. Dieser wird an Hand einer fünfstufigen Skala gemessen, die von der reinen Bereitstellung von Informationen bis hin zur vollständigen Integration mit Backoffice-Prozessen reicht.
Generelles Problem über ganz Europa hinweg bleibt jedoch, so stellt die Studie fest, dass es eine deutliche Lücke zwischen der Verfügbarkeit der Dienstleistungen und ihrer tatsächlichen Nutzung gibt. Die meisten Behörden würden „nicht aktiv genug auf ihre Kunden hören“, kritisieren die Verfasser. Länder, die eine stärker bürgerorientierte Politik betreiben, seien hier im Vorteil.
Benutzerführung wird immer wichtiger
Nachdem der Ausbau des E-Government insgesamt vorangeht, werde nun auch der Benutzerführung mehr Bedeutung zugemessen. Dabei ginge es um die Zugangsmöglichkeiten über Portale, die Einfachheit der Bedienung, Feedback-Möglichkeiten oder der Bewertung von Services. Hinzu kämen Web 2.0-Techniken und Social Networks. Länder wie Österreich, Dänemark, Estland oder die Niederlande seien hierfür gute Beispiele.
Die Wirtschaftskrise werde allerdings auf viele Jahre die finanziellen Möglichkeiten der EU-Staaten einschränken, so die Autoren in einem Ausblick in die Zukunft. "Sparen und besser werden" laute deswegen hier die Devise. Insgesamt legten die Staaten unter dem bestehenden Kostendruck ein größeres Augenmerk auf die KonsolidierungKonsolidierung sowie die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Service-Erbringung. Allerdings habe sich die Idee einiger Staaten, so genannte Shared Services aufzubauen, im gesetzten Zeitrahmen noch nicht ausgezahlt. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Die Studie steht zum Download unter www.de.capgemini.com/presse/studien bereit.