CIO Auf- und Aussteiger


Die Karriere-Regeln bei IBM

Die Aufgaben der neuen IBM-Chefin

15.04.2011
Von Kolja Kröger
Analyst Spies stand selbst einmal auf der Karriereleiter bei IBM.
Analyst Spies stand selbst einmal auf der Karriereleiter bei IBM.
Foto: IDC

Bei IBM sei es üblich, so IDC-Analyst Spies, dass potenzielle Aufsteiger eine gewisse Zeit im Headquarter verbringen, um sich dort mit den nötigen Kontakten zu versorgen. Eine solche Position hatte Koederitz 2007 inne, als Executive Assistant von Samuel J. Palmisano, dem weltweiten Kopf von IBM.

Koederitz kehrte 2008 zurück nach Deutschland und kümmerte sich fortan um die mittelständischen Kunden. Möglicherweise hat auch dies sie für ihre künftige Aufgabe qualifiziert. Es heißt, beim Mittelstand wolle IBM stärker als zuvor Fuß fassen. Die FTD schreibt unter Berufung auf Unternehmenskreise sogar: "Das wurde jahrelang vernachlässigt."

Baustelle Mittelstand - und die KI-Maschine Watson

Auch in den Augen von IDC-Analyst Spies spielt der Mittelstand eine große Rolle - weil Deutschland sehr stark von mittelständischen Unternehmen durchsetzt ist. "Das ist immer ein schwieriges Geschäft." Die Margen sind gering und die Kunden können wenig experimentieren. "Deutsche Kunden gelten als sehr sensibel und verhandlungsstark", sagt Spies.

Die Stärke von Koederitz‘ Vorgänger Jetter sei es, dass er als studierter Maschinenbauer die technischen Details sehr gut verstehe - und wie man sie gewinnbringend einsetzt. "Er kann die technischen Vorteile in Business Benefits für die Kunden übersetzen." Diese Fähigkeit muss er nun in Armonk unter Beweis stellen.

"Ein Bedarf von fünf Computern auf der Welt"

Laut IBM-Pressemitteilung verantwortet er nun die Cloud-Strategie des Konzerns. Und er soll das Prestige-Projekt Watson kommerzialisieren. Der Supercomputer, der menschlich gesprochene Fragen beantworten soll, ist nach Thomas J. Watson benannt. Er war der erste Vorstandsvorsitzende der vor 100 Jahren gegründeten International Business Corporation. Er soll übrigens einmal gesagt haben: "Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird." Belegt ist dieses Zitat allerdings nicht.

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