Retail IT


TNS Infratest legt Zahlen vor

Die Chancen im Versandhandel

08.09.2009
Von Hartmut  Wiehr

Nach Einschätzung des bvh bleiben Kataloge als Informationsinstrument auch bei Online-Nutzern weiterhin gefragt. Bei schriftlichen und telefonischen Bestellungen sind sie in rund 80 Prozent aller Fälle das einzige genutzte Medium. Insgesamt 69 Prozent (2008: 73 Prozent) der Online-Käufer nutzten immer noch gedruckte Kataloge, bevor sie eine Warenbestellung im Internet aufgeben.

Selbst bei den jüngeren Online-Bestellern bis 39 Jahren liegt die Nutzung noch immer bei mindestens 64 Prozent. Für Junghans vom bvh ist der Katalog noch nicht tot: "Wir sind noch weit davon entfernt, den Katalog als Werbemittel in Frage stellen zu können. Die Frage lautet stattdessen, wie der Katalog der Zukunft aussehen muss.“

Online-Handel stützt den klassischen Versandhandel

Neben dem Online-Umsatz mit Waren lässt der bvh auch die Ausgaben der Deutschen für digitale Dienstleistungen untersuchen. Demnach steigen die Einnahmen mit Downloads von Musik, dem Kauf von Online-Tickets oder privaten Reisebuchungen im Internet im Jahr 2009 voraussichtlich um 8,5 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro (2008: 5,9 Mrd. Euro).

Damit würden die Deutschen in diesem Jahr insgesamt 21,8 Mrd. Euro im Internet ausgeben (15,4 Mrd. Euro für Waren; 6,4 Mrd. Euro für digitale Dienstleistungen). Das entspricht einem Plus von 13 Prozent (2008: 15 Prozent).

Am häufigsten werden online "Bekleidung, Textilien und Schuhe“ bestellt. Allerdings ist hier die Nachfrage bislang mit 38 Prozent (2008: 42 Prozent) Anteil an den Gesamtbestellungen niedriger als im Vorjahr, so TNS Infratest. Bliebe dieser Wert konstant, könnte die Kaufzurückhaltung in der umsatzstärksten Warengruppe am Jahresende zu einem Minus von bis zu fünf Prozent führen (Gesamtumsatz 2008 in diesem Segment: 13,4 Mrd. Euro).

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