E-Commerce Best Practice
Die digitale Strategie der Otto Group
"Umarme des Business"
Aber ist damit auch die Bedeutung des IT-Bereichs gewachsen?
Rainer Hillebrand: Das kommt auf den CIO an. Ich würde ihm immer raten: Bleib nicht in deiner technischen Ecke, geh auf das Business zu, umarm es und sag ihm: Wir beide schaffen es nur gemeinsam. Das Denken in Silos, Macht und Zuständigkeiten ist ohnehin überholt. Heute müssen Entwickler und Businessleute nebeneinander arbeiten. Bei Collins etwa arbeiten 50 Prozent Entwickler. Die setzen sich immer wieder mit den Business-Leuten zusammen, um zu prüfen, zu ändern und zu verbessern. Wir befinden uns auch hier in einer Transformationsphase.
Meine Rolle beispielsweise besteht gar nicht mehr darin, den Leuten zu sagen, was sie tun sollen. Ich muss vielmehr die besten Leute finden, sie für ein Thema begeistern, sie miteinander vernetzen und ihnen den Rücken freihalten, damit sie arbeiten können. Und diese Arbeit vollzieht sich nicht in jahrelangen Projekten, sondern in Time-Boxen und agilen Arbeitsrhythmen.
Wie manifestiert sich die höhere Bedeutung der IT denn in der Geschäftsstrategie?
Rainer Hillebrand: Wir haben IT eindeutig als strategischen Erfolgsfaktor ausgerufen. Wir haben drei Treiber für die künftige Entwicklung des Konzerns identifiziert: Der erste betrifft die Kultur, die wir schaffen, um das digitale Geschäft noch besser abbilden zu können. Der zweite Enabler ist Business IntelligenceBusiness Intelligence: die intelligente Nutzung von Daten, um den Konzern erfolgreicher zu machen. Und der dritte ist Technologie einschließlich der IT. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de
- Zehn Thesen zur Digitalisierung
In Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Dimension Data hat Crisp Research Ende letzten Jahres die unabhängige Studie "Digital Business Readiness" umgesetzt. Ziel war es, ein Stimmungsbild deutscher Unternehmen zum aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation zu zeichnen. Hier finden Sie Zehn Thesen, die sich aus dieser Studie ableiten lassen - 1. Die digitale Transformation ist bereits in vollem Gange ...
... und hat mittlerweile sämtliche Branchen mehr oder minder fest im Griff. Dennoch steht die Wirtschaft noch am Anfang eines langen Transformationsprozesses. - 2. Die digitale Transformation wird die Unternehmen ...
... in den kommenden Jahren in Gewinner und Verlierer spalten. - 3. Das Gros der deutschen Unternehmen hat erkannt, ...
... welche weitreichenden Implikationen der digitale Umbruch nach sich zieht. Die absolute Mehrheit sieht sich gut bis sehr gut dafür aufgestellt. Allerdings haben nur 42 Prozent bislang eine funktionierende Digitalstrategie. - 4. 39 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich als Profiteure ...
... und Gestalter des digitalen Wandels. 61 Prozent bezeichnen sich als Mitläufer und Skeptiker. - 5. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Digital Excellence ...
... und der erfolgreichen Implementierung einer Digitalstrategie. So haben bereits zwei Drittel (67 Prozent) der Digital Champions (Profiteure und aktive Gestalter) ihre Strategie erfolgreich implementiert und mit der Umsetzung in die Praxis begonnen. - 6. Die IT-Abteilungen sind die entscheidenden Akteure, ...
... wenn es gilt, die Strategie zu entwerfen und die Aktivitäten im Prozess der digitalen Transformation zu steuern und umzusetzen. Allerdings wirkt das Thema weit über die Grenzen der IT-Abteilung hinaus. - 7. Die Kunden sind Treiber der digitalen Transformation.
Von ihnen gehen die Veränderungen aus. - 8. Das Rechenzentrum ist das Epizentrum der Digitalisierung.
Für mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) ist es die alles entscheidende Basis der Digitalisierung. - 9. Für eine zukunftssichere Infrastruktur ...
... sind Investitionen nötig, die über das Rechenzentrum hinausgehen. - 10. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen glauben, ...
... dass sie für eine konsequente Umsetzung der digitalen Transformation professionelle Partner brauchen. Diese sollten eine hohe Kompetenz bei der IT-Integration sowie umfangreiches Prozess- und Branchen-Know-how mitbringen.