Strategien


Gespräch mit Paul Daugherty

"Die Digitalisierungswelle rollt"



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

NSA-Skandal? Kein Thema!

Eine zweite Sache ist, dass die High-Performer besser in der strategischen Planung sind. Sie nutzen ausgefeilte Planungs-Tools und -methoden. Dadurch hat IT die notwendige Agilität, um auf Änderungen im Geschäft reagieren zu können. Insgesamt greifen sie neue Techniken viel schneller auf und bringen sie zügig zur Einsatzreife.

Gerade im deutschen von SAP dominierten Anwendungsmarkt ist derzeit viel von Hana die Rede. Gibt es Projekte, die über den Pilotstatus hinausgehen?

Paul Daugherty: Das Momentum für SAP Hana ist speziell in Deutschland ganz enorm. SAP ist ein sehr interessanter Anbieter, der sein Geschäftsmodell erheblich verändert und angepasst hat. Das Portfolio wurde neu erfunden und ausgebaut in Richtung Hana, Mobility und mit der Übernahme von Successfactors auch in Richtung Cloud.

Natürlich dominieren derzeit die Pilotprojekte, es gibt darüber hinaus aber auch eine Vielzahl von echten Hana-Vorhaben. Und dabei implementieren wir mit unseren Kunden beide Möglichkeiten: Hana als Basis für Analytics-Projekte sowie als Grundlage für den Betrieb ihrer SAP-Applikationen.

Ist das Thema Social Media unter Ihren Kunden von Interesse?

Paul Daugherty: Es gibt in vielen Unternehmen die Bestrebungen, die Social-Media-Welt für Geschäftszwecke zu nutzen, indem sie etwa Produkte bewerben. Speziell in Deutschland nutzen viele Firmen Social-Media-Analytics, um zu verstehen, was in den Plattformen vor sich geht. Sie wollen wissen, wie ihre Produkte angenommen werden, wie sie ihren Service verbessern können.

Es gibt auch viele Firmen, die Social-Media-Funktionen für die interne Kommunikation einführen, etwa im Rahmen von Social-Business-Projekten.

Sprechen Sie mit Ihren Kunden auch über die NSA-Affäre?

Paul Daugherty: Nein, das war kein Thema.

Paul Daugherty, CTO von Accenture: Hinter der Digitalisierungswelle sind Innovationen wie 3-D-Druck und Smart Object zu erkennen.
Paul Daugherty, CTO von Accenture: Hinter der Digitalisierungswelle sind Innovationen wie 3-D-Druck und Smart Object zu erkennen.

Smart Objects werden immer intelligenter

Sie sind auch Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Accenture. Welche Trends gibt es denn jenseits der aktuellen Entwicklungen, die uns in den kommenden Jahren beschäftigen werden?

Paul Daugherty: Wir stecken gerade inmitten einer Welle von bedeutenden Innovationen im Enterprise-Computing. Alles startete mit dem Mainframe, er hat den ersten Automationsschub gebracht. Mit der zweiten Welle hat sich das Clint-Server-Computing etabliert. Der PC und die dezentralen Geräte haben für sehr viele hervorragende Neuerungen gesorgt. Und mit der dritten Welle konnte das Internet die Reichweite von IT erhöhen, es hat einer breiten Masse Zugang zu Technologien eingeräumt.

Die vierte große Welle, die jetzt auf uns zurollt, ist die Digitalisierung. Sie wird die Enterprise-IT und die Geschäftsmodelle von Unternehmen erheblich verändern, weil sie Mobility, Cloud, das Internet und Analytics kombiniert. Wir werden viele Innovationen sehen, die in Unternehmen zur Anwendung kommen.

Innerhalb der Welle erkennt man eine Vielzahl von Innovationen, etwa 3-D-Druck, Smart Objects, das Internet der Dinge oder das vernetzte Auto.

Hinter dieser Welle ist bereits die nächste Entwicklung erkennbar, und sie zeigt, dass die intelligente Interaktion zum wichtigen Thema wird. Ein Beispiel dafür ist Siri, die Spracherkennung im iPhone. Sie stellt nur die Spitze des Eisberges dar, auch was die selbstlernenden Fähigkeiten von Maschinen betrifft. Die Devices können künftig immer besser Vorlieben und Verhalten der Nutzer einschätzen. Das ist auch für Unternehmen relevant, wo Enterprise-Applikationen lernen, wie sie die Mitarbeiter besser unterstützen und Prozesse anpassen können.

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