Trotz Social Collaboration

Die E-Mail stirbt doch noch nicht

Bettina Dobe war Autorin für cio.de.

Alternative: Firmen-Facebook

Wie Atos könnten Unternehmen versuchen, ein firmeninternes FacebookFacebook aufzubauen, um lästige E-Mails einzudämmen. Damit arbeiten laut Umfrage erst 27 Prozent der Befragten. Aber noch mehr Menschen halten nichts von solchen Netzwerken als Arbeitsplattform: 36,2 Prozent. Dass die Kommunikation durch Firmen-Facebooks schneller und besser würde, daran glaubt die Mehrheit auch nicht. "Die Mitarbeiter sind das Arbeiten auf Plattformen einfach noch nicht gewöhnt", glaubt Klöppel. Alles zu Facebook auf CIO.de

Firmeninterne soziale Netzwerke fordern von Mitarbeitern eine andere Herangehensweise und sind vielen noch nicht geheuer.
Firmeninterne soziale Netzwerke fordern von Mitarbeitern eine andere Herangehensweise und sind vielen noch nicht geheuer.
Foto: Doris Heinrichs - Fotolia.com

Vorteile von Unternehmens-Netzwerken sahen die Befragten lediglich darin, dass mehrere Teammitglieder gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können. Das wird in herkömmlichen E-Mails schnell zum Alptraum und frisst wertvolle Arbeitszeit: Wer kann schon die Bearbeitungsschritte nachvollziehen? Ohne Zweifel ist eine solche Gruppenabstimmung per E-Mail nicht effizient. Trotzdem trauen sich viele noch nicht an neue Arten des Arbeitens heran, wie die Umfrage zeigt.

Neue Arbeitskultur

Denn ein Problem der Firmen-Facebooks bleibt: "Die Mitarbeiter müssen aktiv damit umgehen, anders als bei E-Mails, die man morgens einfach abarbeiten kann", sagt Klöppel. "Das geht natürlich mit mehr Eigenverantwortung einher." Da müsse es erst einen Kulturwandel in den Unternehmen geben, weg von der Passivität der E-Mails hin zu einem aktiven Nutzer. Nur ist das eben für viele Mitarbeiter noch ungewohnt. "Dieser Prozess ist erst sehr am Anfang." Das bestätigen die Umfragezahlen.

Parallele Systeme

Firmen halten auch weiterhin an E-Mails fest, weil das System grundsätzlich auf der ganzen Welt standardisiert ist. Die Kommunikation von Unternehmen zu Unternehmen kann also weiterhin nur per E-Mail erfolgen. Da bringen einem auch die schönsten Firmen-Facebooks nichts, wenn man weiter mit der Außenwelt so kommuniziert. "Ich erwarte nicht, dass sich da schnell ein anderes System durchsetzt", sagt auch Klöppel. Das bedeutet aber, dass Mitarbeiter mit parallelen Systemen arbeiten müssen. Und das kann unter Umständen mehr Arbeit bedeuten.

Die E-Mail ist kein Auslaufmodell

Dass die E-Mail irgendwann verschwinden wird, glauben nicht viele. Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, dass dieser Weg der Kommunikation in fünf Jahren obsolet sein wird. Das sieht auch CIO Martin Gnass von Hapag-Lloyd so: Erst in zehn Jahren würden Unternehmen so weit sein, glaubt er. Das Fax lebt ja auch immer noch.

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