Marathon, Golfen und Segeln sind in den Topetagen nicht mehr in
Die Generation Fit macht Karriere
Allgemeiner Check-up, ein Durchgang im Computertomografen plus Scan der Halsschlagader zwecks Schlaganfallprophylaxe sowie Magen-/Darmspiegelung und Prostatauntersuchung. Diese Prozedur lässt Peter Mohrmann (57) jedes Jahr über sich ergehen. Seit 16 Jahren lässt der Geschäftsführer von Ermenegildo Zegna in Deutschland, Österreich und der Schweiz keinen Doktortermin aus.
Damals rettete ihm die zufällige Entdeckung eines Melanoms das Leben. Heute beschwört der Vater zweier kleiner Kinder seine jüngeren Kollegen: "Sie müssen sich zu den manchmal unangenehmen Untersuchungen überwinden." Denn in den 40ern drückten sich zu viele Manager nonchalant mit dem Gedanken, noch jung zu sein.
Doch weit gefehlt. "Der Körper verändert sich laufend, mit jedem Jahr schwinden Muskeln und verkürzen sich Sehnen", weiß Mohrmann, der dieser Entwicklung mit einem Programm aus Kraft-, Koordinations- und Ausdauertraining entgegenwirkt. Sport allein aber wandle das aufreibende Managerleben nicht zum Gesundheitstrip, gibt er zu bedenken. Da sei mal Golf hip, dann verlange der Zeitgeist Yoga oder Marathon. "Aber wer sein Leben nicht in der Balance hält, dem nutzen diese ganzen Moden nichts", räsoniert der Stilexperte.
Sieben bis acht Stunden Schlaf
In der Ruhe liegt die Kraft. Diese Grundregel für mehr Ausgeglichenheit beziehen die meisten Manager, die Heidrick & Struggles befragte, auf die Nachtruhe. Die Mehrheit gönnt sich sieben bis acht Stunden Schlaf. Die Möchtegernnapoleons, die vier Stunden pro Nacht für ausreichend halten, bilden eine verschwindende Minderheit. "Mit so wenig Schlaf kann ich vielleicht irgendwie funktionieren", sagt Adrian von Hammerstein (55).
Zu Topleistungen aber sieht sich der Geschäftsführer von Kabel Deutschland nach solchen Mini-Nickerchen nicht in der Lage. Deshalb versucht er, so oft wie möglich auf acht Stunden seliges Schlummern zu kommen, denn nur wirklich ausgeruht mache ihm sein Job so richtig Spaß.