Vom Kabelschacht in die Chefetage
Die Geschichte von Cisco
1998: Die Internet-Ökonomie beginnt
John Chambers traf in diesem Jahr Regierungsbeamte in Washington, und gemeinsam wurde das definiert, was als Internet-Ökonomie die Wirtschaft revolutionieren sollte. Cisco selbst verdiente dabei nicht schlecht: Die Company war die erste, die es nach nur 14 Jahren seit ihrer Gründung zu einer Marktkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar brachte.
Chambers etablierte eine neue Abteilung: die Internet Business Solution Group (IBSG). Damit sollte Cisco der Sprung "vom Kabelschacht in das Vorstandsbüro" gelingen. Das Team sammelte Best Practices, wie ein Internet-Geschäft aussehen und zum Laufen gebracht werden konnte - und lieferte wenn möglich gleich das notwendige Equipment dafür. Die Art der Netzwerkinfrastruktur wurde in den Anwenderfirmen zur Geschäftsentscheidung, die CIO und CEO gemeinsam trafen.
Nur ein Jahr nach der Vorstellung 1997 verkaufte Cisco den 1000sten Gigabit-Switch-Router "Cisco 12000". Er entwickelte sich bei den großen Providern zum Verkaufsschlager beim Aufbau von IP/MPLS-Umgebungen.
1999: Sprache, Video und Daten - Cisco will alles
Mit der Vorstellung der Architektur für Voice, Video und Integrated Data (AVVID) legte Cisco seine Ideen zu einem Multimedia-Internet dar: Sprach-, Video- und sonstige Daten sollten über IP-Netze verschickt werden. Im gleichen Jahr wurden der Company zwei Patente für Voice-over-IP-Techniken erteilt. Damals galt es noch als Utopie, Telefongespräche über Datenleitungen führen zu wollen.
Im Bemühen, ein möglichst umfassendes Portfolio an Netzwerklösungen anzubieten, musste Cisco auch auf die drahtlose Kommunikation achten. Mit der Übernahme von Aironet Wireless Communications begann der Hersteller, drahtlose Lösungen für mobile Geschäftsumgebungen zu vermarkten.
Cisco war zur Jahrtausendwende das wertvollste Unternehmen weltweit. Die Marktkapitalisierung lag im März 2000 bei über 500 Milliarden Dollar. Die Cisco-Aktie wurde an der New Yorker Börse NASDAQ zur "Aktie der Dekade" gewählt. Chambers war Chef von knapp 35 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 18 Milliarden Dollar.