Digitalisierung

Die IT-Organisation muss umgebaut werden

Siegfried Riedel gründete im Jahr 2000 ein Beratungshaus, aus dem die ITSM Group hervorgegangen ist. Vorher war er von 1987 bei einer führenden Hypothekenbank beschäftigt, wo er zuletzt als Abteilungsdirektor weltweit die dezentralen Systeme und Benutzerbetreuung verantwortete. Sein Fokus lag bereits zu dieser Zeit auf dem qualitätsgesteuerten IT Service Management und der Umsetzung komplexer technischer Projekte im ITSM-Umfeld.
Digitalisierung bedeutet eine hohe Veränderungsgeschwindigkeit. Bestehende Methoden, Prozesse und Strukturen reichen dafür kaum aus.
  • Der Two-Speed-IT-Ansatz kann dazu führen, dass neue Silos entstehen, die sich auch noch gegenseitig blockieren können
  • Insofern bedarf es eines Personalbedarfs- und Personalentwicklungsplans sowie Schulungen, um kreative Mitarbeiter mit Digital Native-Profil für die IT zu gewinnen.
  • Die Bereitstellung von IT-Services erfolgt vielfach über isolierte IT-Funktionen, doch digital lebende Unternehmen verlangen vernetzte digitale Services und Plattformen.
  • Crowd Support und Service Broker lauten neue Service-Ansätze

So gehören zu den neuen Anforderungen beispielsweise schlankere Budgetierungs- und Entscheidungsprozesse, kürzere Release-Zyklen bei den Anwendungen und Produktionsverhältnissen in der IT sowie einfach skalierbare und modulare Architekturen. Zudem müssen verschiedene Prozesse, vor allem im Anforderungs-, Change- und Release-Management, effizienter werden.

Two Speed kann schnell scheitern

Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Veränderungsbereitschaft in der bestehenden IT im Regelfall relativ zäh ist und zudem die klassischen IT-Anforderungen der Fachbereiche unterstützt werden müssen. Deshalb wurde der "Two-Speed IT"-Ansatz in die Digitalisierungsdiskussion eingebracht.

Er zielt darauf ab, zwei dynamisch unterschiedliche Organisationsstrukturen einzurichten: Ergänzend zu den bisherigen Aufgabenstellungen werden die digitalen Innovationen in einer separaten Organisation zielgerichtet vorangetrieben. Diese Idee hat auf den ersten Blick tatsächlich einen großen Charme, allerdings sind auch verschiedene Fragen der Praktikabilität bei einer solchen Reorganisation zu beachten.

Dazu gehört vor allem die möglicherweise schnell entstehende Gefahr, dass beide Strukturen ein isoliertes Eigenleben führen werden. Dabei können sie sich sogar gegenseitig blockieren, wenn nicht systematisch für kontinuierliche wechselseitige Impulse gesorgt wird.

Ein Transformation Management implementieren

In jedem Fall bedarf es aber der Einrichtung eines Transformation Managements innerhalb der IT-Organisation für die Planung, Koordination und Realisierung der gesamten Digitalisierungsmaßnahmen. Zu dessen vornehmlichen Aufgaben gehört, gemeinsam mit den Geschäftsbereichen Initiativen zur DigitalisierungDigitalisierung der Prozesse und digitale Produktinnovationen zu entwickeln. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Eine wichtige Funktion besteht zudem darin, die Digitalisierungserfahrungen intern zu transportieren, damit die Digitalisierungskultur im Unternehmen befruchtet wird. Dies alles verlangt klare Strukturen, Verantwortlichkeiten und Prozesse, die auf die Digitalisierungsstrategien zugeschnitten sind.

Der Vorteil eines Transformation Managements innerhalb der IT-Organisation besteht darin, dass eine klare Fokussierung vorgenommen wird, aber keine umfassende Reorganisation wie etwa bei dem "Two-Speed IT"-Ansatz notwendig ist. Solche zusätzlichen Einheiten lassen sich auch schneller konzipieren und können in der Konstituierungsphase möglicherweise auch mit bestehenden Ressourcen zusammengesetzt werden.

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