Data Scientists
Die Jäger wertvoller Daten
Seit 2005 ist er bei der Allianz und hat acht Mitarbeiter im Team, darunter Informatiker, Mathematiker, Statistiker. Sie analysieren Kundendaten unter dreierlei Gesichtspunkten: Kunden werden segmentiert, um Zielgruppen oder Untergruppen zu erkennen, damit die passend angesprochen werden können. Der zielgruppenspezifischen Ansprache dient auch die Prognose von Kundenverhalten, die zu dem Ergebnis führt, welche Kunden welchen Bedarf haben. Und schließlich werden Kunden und deren Verhalten statistisch ausgewertet, um eine Erklärung dafür zu finden, warum die Entwicklung in die eine oder andere Richtung geht.
Daten, die dafür zugrunde gelegt werden, sind die 20 Millionen Privatkunden der Allianz Deutschland und externe Quellen. Analysiert wird mithilfe von Software anhand vorgegebener Kriterien. Ankersts Mitarbeiter müssen verstehen, was eine Versicherung ist und wie sie funktioniert. Sie brauchen methodisches Wissen, um geeignete statistische Verfahren zur Datenanalyse einzusetzen und sie müssen verstehen, wie die Versicherungsrealität in Daten abgebildet ist.
Software und Techniken, die zur Datenanalyse genutzt werden sind SQL von OracleOracle, In-Memory-Technologien und die Programmiersprachen SAS und R. "Bei den persönlichen Skills steht Kommunikation über allem, weil vieles in unserem Job über den Austausch mit Kollegen geschieht." Alles zu Oracle auf CIO.de
Auch in anderen Abteilungen bei der Allianz arbeiten Datenanalysten, beispielsweise bei den Aktuaren zur Kalkulation von Tarifen und in der IT. "Grob geschätzt kommen etwa 80 zusammen", sagt Ankerst. Und der Trend sei eindeutig steigend, weil das Kerngeschäft der Versicherung auf Daten beruht und die Digitalisierung unserer Gesellschaft stark zunimmt.
Big Data
Die Menge an Daten, die erstellt, vervielfältigt und konsumiert werden, wird 2020 bei etwa 40 Zettabytes liegen. Das ist eine Zahl mit 21 Nullen. Innerhalb von zehn Jahren soll die Datenmenge dann um das 50-fache gestiegen sein, schätzen Marktbeobachter von IDC und des Speichersystem-Herstellers EMC. Und es werden immer mehr: Alle zwei Jahre verdoppelt sich das Datenvolumen. Seit 2002 werden Daten häufiger digital als analog gespeichert.
Seitdem hat auch die Vielfalt der Datentypen zugenommen. Dazu gehören Video, Audiodateien, Texte in E-Mails, Nachrichten in Social Media, Suchanfragen bei GoogleGoogle, Anzeigen auf Plattformen für den Verkauf gebrauchter Autos oder Einträge in Foren zu Gesundheitsfragen. Nur drei Prozent der Daten lassen sich über ein Schlagwort suchen. Um rasch fündig zu werden, braucht es eine leistungsfähige Technik, unter anderem In-Memory-Computer. Diese Rechner haben gigantisch große Arbeitsspeicher. Auf der Suche nach wichtigen Informationen durchforsten sie nicht mehr mühsam Festplatten, denn die Daten liegen abrufbereit im Arbeitsspeicher. Alles zu Google auf CIO.de
- Die Begriffe rund um Big Data
Big Data - was ist das eigentlich? Jeder spricht drüber, jeder versteht etwas anderes darunter. Klicken Sie sich durch unser Glossar mit den wichtigsten und meistgenutzten Begriffen (manche sagen auch "Buzzwords") und verstehen Sie, was damit genau gemeint ist. <br /><br /> <em>zusammengestellt von <a href="http://www.kommunikation-in-sendling.com/" target="_blank">Kriemhilde Klippstätter</a>, freie Autorin und Coach (SE) in München</em> - Ad Targeting
Der Versuch, die Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden zu gewinnen, meist durch "passgenaue" Werbung. - Algorithmus
Eine in Software gegossene mathematische Formel mit der ein Datensatz analysiert wird. - Analytics
Mit Hilfe von Software-basierenden Algorithmen und statistischen Methoden werden Daten interpretiert. Dazu benötigt man eine analytische Plattform, die aus Software oder Software plus Hardware besteht und die die Werkzeuge und Rechenpower bereitstellt, um unterschiedliche analytische Abfragen durchführen zu können. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Formen und Einsatzzwecke, die in diesem Glossar näher beschrieben sind. - Automatic Identification and Capture (AIDC)
Jede Methode der automatischen Identifizierung und Datensammlung über eine Gegebenheit und die nachfolgende Speicherung in ein Computersystem. Etwa die Informationen aus einem RFID-Chip, die ein Scanner ausliest. - Behavioral Analytics
Behavioral Analytics nutzt Informationen über das menschliche Verhalten, um die Absichten zu verstehen und zukünftiges Verhalten vorhersehen zu können. - Business Intelligence (BI)
Der generelle Ausdruck für die Identifizierung, Herkunft und Analyse der Daten. - Call Detail Record (CDR) Analyse
Diese enthält Daten, die die Telekommunikationsunternehmen über die Nutzung von Mobilfunkgesprächen – etwa Zeitpunkt und Dauer der Gespräche – sammeln. - Cassandra
Ein verteiltes Datenbank-Verwaltungssystem für sehr große strukturierte Datenbanken („NoSQL“-Datenbanksystem) auf Open-Source-Basis (Apache). - Clickstream Analytics
Bezeichnet die Analyse der Web-Aktivitäten eines Benutzers per Auswertung seiner Klicks auf einer Website. - Competitive Monitoring
Tabellen, in denen die Aktivitäten der Konkurrenz im Web automatisch gespeichert werden. - Complex Event Processing (CEP)
Ein Prozess, bei dem alle Aktivitäten in den Systemen einer Organisation überwacht und analysiert werden. Bei Bedarf kann sofort in Echtzeit reagiert werden. - Data Aggregation
Das Sammeln von Daten aus unterschiedlichen Quellen für die Erstellung eines Berichts oder für eine Analyse. - Data Analytics
Ein Stück Software, mit dem Informationen aus einem Datensatz gezogen werden. Das Ergebnis kann ein Report, ein Status oder eine Aktion sein, die automatisch gestartet wird. - Data Architecture and Design
Legt dar, wie Unternehmensdaten strukturiert sind. Meist erfolgt das in drei Prozessschritten: Begriffliche Abbildung der Geschäftseinheiten, logische Abbildung der Beziehungen innerhalb der Geschäftseinheit sowie die physikalische Konstruktion eines Systems, das die Tätigkeiten unterstützt. - Data Exhaust
Die Daten, die eine Person bei ihrer Internet-Aktivität "nebenbei" erzeugt. - Data Virtualization
Der Prozess der Abstraktion verschiedener Datenquellen durch eine einzige Zugriffsschicht auf die Daten. - Distributed Object
Ein Stück Software, das es erlaubt, mit verteilten Objekten auf einem anderen Computer zusammenzuarbeiten. - De-Identification
Das Entfernen aller Daten, die eine Person mit einer bestimmten Information verbindet. - Distributed Processing
Die Ausführung eines Prozesses über verschiedene per Netzwerk verbundene Computer hinweg. - Drill
Apache Drill ist eine Open-Source-SQL-Suchmaschine für Hadoop- und NoSQL-Datenmanagement-Systeme. - Hadoop
Ein freies, in Java geschriebenes Framework der Apache Foundation für skalierbare, verteilt arbeitende Software in einem Cluster. Es basiert auf dem bekannten MapReduce-Algorithmus der Google Inc. sowie auf Vorschlägen des Google-Dateisystems. - HANA
SAPs Software-und Hardware-Plattform mit In-Memory-Computing für Echtzeitanalysen und große Transaktionsvolumen. - In-Database Analytics
In-Database Analytics bezeichnet die Integration der Analysemethoden in die Datenbank. Der Vorteil ist, dass die Daten für die Auswertung nicht bewegt werden müssen. - In-Memory Database
Jedes Datenbanksystem, das den Hauptspeicher für die Datenspeicherung benutzt. - In-Memory Data Grid (IMDG)
Die verteilte Datenspeicherung im Hauptspeicher vieler Server für schnellen Zugriff und bessere Skalierbarkeit. - Machine-generated Data
Alle Daten, die automatisch von einem Rechenprozess, einer Applikation oder einer nicht-menschlichen Quelle erzeugt werden. - Map/reduce
Ein Verfahren, bei dem ein großes Problem in kleinere aufgeteilt und an verschiedene Rechner im Netz oder Cluster oder an ein Grid aus unterschiedlichen Computern an verschiedenen Standorten ("map") zur Bearbeitung verteilt wird. Die Ergebnisse werden dann gesammelt und in einem (reduzierten) Report dargestellt. Google hat sein Verfahren unter der Marke "MapReduce" schützen lassen. - Mashup
Dabei werden unterschiedliche Datensätze innerhalb einer Applikation so kombiniert, dass das Ergebnis verbessert wird. - NoSQL
Datenbanken, die nicht relational aufgebaut sind und mit denen sich große Datenvolumina handhaben lassen. Sie benötigen keine festgelegten Tabellenschemata und skalieren horizontal. Beispielsweise ist Apache Cassandra eine NoSQL. - Operational Data Store (ODS)
Darin werden Daten aus unterschiedlichen Quellen gesammelt damit noch weitere Operationen ausgeführt werden können, bevor die Daten in ein Data Warehouse exportiert werden. - Pattern Recognition
Die Klassifizierung von automatisch erkannten Mustern. - Predictive Analytics
Diese Form der Analytics nutzt statistische Funktionen in einem oder mehreren Datensätzen, um Trends oder zukünftige Ereignisse vorherzusagen. - Recommendation Engine
Per Algorithmus werden die Kundenbestellungen einer Website analysiert und sofort passende Zusatzprodukte ausgesucht und angeboten. - Risk Analysis
Die Anwendung statistischer Methoden auf einen oder mehrere Datensätze, um das Risiko eines Projekts, einer Handlung oder Entscheidung abschätzen zu können. - Sentiment Analysis
Dabei werden Einträge von Leuten in sozialen Netzwerken über ein Produkt oder ein Unternehmen statisch ausgewertet. - Variable Pricing
Dabei folgt der Kaufpreis eines Produkts dem Angebot und der Nachfrage. Das erfordert die Echtzeit-Überwachung von Konsum und Lagerbestand. - Parallel Data Analysis
Ein analytisches Problem wird in Teilaufgaben aufgebrochen und die Algorithmen werden auf jede Problemkomponente zeitgleich und parallel angewendet. - Query Anal
In diesem Prozess wird eine Suchanfrage optimiert, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. - Reference Data
Daten, die ein physikalisch oder virtuell vorhandenes Objekt und seine Eigenschaften beschreiben.